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Käufer für Commerzbank gesucht

13. Juli 2013

Die während der Finanzkrise teilverstaatlichte Commerzbank soll nach einem Magazinbericht wieder ganz in private Hände kommen. Hinter den Kulissen suche Finanzminister Schäuble bereits nach Interessenten, heißt es.

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Commerzbank Logo am Hauptsitz in Frankfurt am Main (Foto: Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images

Kurz vor der Bundestagswahl im September sucht Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble offenbar nach einem Käufer für die restlichen Staatanteile an der Commerzbank. Der Minister habe bei der Schweizer Großbank UBS ein mögliches Interesse an der Übernahme des zweitgrößten deutschen Kreditinstituts sondiert, meldet das Magazin "Focus". Schäuble habe dazu bereits mit dem früheren Bundesbankchef Axel Weber gesprochen, der dem UBS-Verwaltungsrat vorsteht.

Schäubles Ministerium wollte die Angaben weder bestätigen noch dementieren. Ein Ministeriumssprecher teilte lediglich mit, es sei stets Ziel der Bundesregierung gewesen, die im Zuge der Finanzmarktkrise gewährten Stabilisierungsmaßnahmen zeitlich so eng wie möglich zu begrenzen. Wann jedoch der verbliebene Aktienanteil des SoFFin an der Commerzbank veräußert werde, sei derzeit nicht absehbar. Der derzeitige Anteil des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) von gut 17 Prozent an der Commerzbank ist an der Börse derzeit rund 1,2 Milliarden Euro wert, die ganze Bank 6,8 Milliarden.

Die Commerzbank hatte sich in der Finanzkrise mit der Übernahme der Dresdner Bank übernommen und war ins Trudeln geraten. Der Staat war daraufhin mit insgesamt 18,2 Milliarden Euro an staatlichen Hilfsgeldern eingestiegen. Die direkten Hilfen hat die Bank inzwischen vollständig zurückgezahlt.

Commerzbank weiter mit Problemen

Die Commerzbank fährt derzeit einen radikalen Sanierungskurs und will bis 2016 rund 5200 Stellen streichen. Der unter Erfolgsdruck stehende Vorstandschef Martin Blessing will die Bank auf Privatkunden und den Mittelstand ausrichten. Der Markt wartet noch auf durchschlagende Erfolgsmeldungen.

Auch die UBS verfolgt einen rigiden Sparkurs. Bis 2015 sollen die Kosten um 5,4 Milliarden Franken gesenkt werden. Das Investmentbanking wird nach mehreren Handelsskandalen drastisch verkleinert, 10.000 Arbeitsplätze werden gestrichen.

gmf/uh (afp, dpa, rtr)