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Deutscher Top-Manager als Berater

3. Juli 2018

Der Ex-Siemens-Chef Klaus Kleinfeld soll den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman bei der Modernisierung des Landes beraten. Der will Saudi-Arabien weniger abhängig vom Öl machen.

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Riad Neom Projekt  Mohammed bin Salman  Klaus Kleinfeld
Bild: Reuters/Saudi Press Agency

Der frühere Chef des deutschen Industriekonzerns Siemens und des US-Aluminium-Konzerns Alcoa, Klaus Kleinfeld, wird Berater des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Von August an solle der 60-Jährige unter anderem am Umbau der saudischen Wirtschaft mitwirken. Er werde "größere Zuständigkeiten übernehmen, um die wirtschaftliche, technologische und finanzielle Entwicklung Saudi-Arabiens zu fördern", erklärte das Herrscherhaus am Dienstag. Seinen Posten als Leiter des gigantischen Infrastrukturprojekts "Neom" in Saudi-Arabien gibt er nach nur zehn Monaten auf, bleibt aber im Verwaltungsrat der Projektgesellschaft.

Sonderzone für neue Energie und Technologien

Der ehrgeizige Mohammed bin Salman gilt als eigentlicher Herrscher des ölreichen Königreichs. Er ist maßgeblich verantwortlich für die Wirtschaft des Landes und deren Umbau. Im Rahmen der "Vision 2030" will Saudi-Arabien seine Abhängigkeit vom Öl verringern. Zu dem Projekt gehört auch "Neom", eine Megastadt am Roten Meer, die größer als Mecklenburg-Vorpommern sein soll. Dort sollen Branchen wie Biotechnologie, Energie und Wasser oder Medien eine Heimat finden. Saudi-Arabien veranschlagt die nötigen Investitionen für die Industriezone, die einen teilautonomen Status erhalten soll, auf 500 Milliarden Dollar. Das Neom-Projekt wird künftig von Nadhmi al-Nasr geleitet. Er war bisher für die Strategie der neuen Industrie- und Geschäftszone zuständig und hatte zuvor mehr als 30 Jahre für den staatlichen Öl-Riesen Saudi Aramco gearbeitet.

Screenshot discoverneom.com NEOM Projekt
Wo das Rote Meer sich teilt: Links der Suez-Kanal, rechts der Golf von Akaba. Dort markiert die Fläche des Neom-Projekts. Bild: NEOM

Vor allem junge Saudis sehen in Mohammed bin Salman einen Reformer, der unter anderem erstmals Frauen das Autofahren ermöglichte. Kritiker werfen ihm Menschenrechtsverletzungen vor. So gilt der 32-Jährige als Drahtzieher einer Verhaftungswelle gegen Prinzen im vergangenen Jahr, denen Korruption vorgeworfen worden war. Beobachter werteten die Festnahmen als Versuch Mohammeds, seine Macht abzusichern.

hb/ul (rtr/dpa)