Saudische Küstenwache tötet iranischen Fischer
18. Juni 2017Der Abteilungsleiter für Grenzangelegenheiten im iranischen Innenministerium, Madschid Aghababje, erklärte, zwei Fischerboote seien bereits am Freitag wegen hohen Wellengangs im Persischen Golf vom Kurs abgekommen, als auf sie geschossen wurde. Ihm zufolge gibt die saudi-arabische Küstenwache an, die Boote seien in Hoheitsgewässer Saudi-Arabiens gefahren. Das Ministerium versuche herauszufinden, ob das stimmt. Aghababje sagte, selbst in diesem Fall wäre die Küstenwache "nicht befugt gewesen, das Feuer zu eröffnen".
Aus Saudi-Arabien gab es zunächst keine Reaktion. Ein Sprecher des iranischen Außenministeriums sagte, der Zwischenfall werde derzeit überprüft. Man solle aber keine voreiligen Schlüsse ziehen, ehe die Sachlage nicht geklärt sei.
Vergällte Beziehungen
Saudi-Arabien gilt als einer der Erzfeinde des Irans. Der Vorfall ereignete sich in einer Zeit, in der die Spannungen in der Golf-Region hoch und insbesondere die Beziehungen zwischen den beiden Regionalmächten stark angespannt sind.
Die iranischen Revolutionsgarden geben Riad eine Mitschuld an Anschlägen in Teheran, bei denen Anfang des Monats 17 Menschen getötet wurden. Außerdem hilft Teheran dem Emirat Katar, das von Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten mit einer Blockade belegt wurde. Auch bei den Kriegen in Syrien und im Jemen unterstützen beide Staaten unterschiedliche Seiten.
ust/ml (dpa, rtre, afp, ap)