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Santa-Cruz-Boot: Ingenieurskunst aus der Südsee

17. Juni 2019

Das Santa-Cruz-Boot zeugt von der Seefahrtskunst der Polynesier. Ihre Boote könnten es locker mit heutigen Segelbooten aufnehmen.

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Es ist eine Weile her, dass das Segelboot in der Südsee von Handelsreisenden genutzt wurde. Zwischen 1964 und 1965 wurde es auf der Insel Taumako, die zwischen den Salomonen und Vanuatu im südpazifischen Ozean liegt, gebaut. 

Gerd Koch brachte in den 1960er Jahren das "Santa-Cruz-Boot" - das letzte heute noch vollständig erhaltene Boot seiner Art - nach Berlin Dahlem ins Ethnologische Museum.
Koch war der frühere stellvertretende Direktor des Ethnologischen Museums in Berlin und bereiste in den 1950er und 60ern den Südpazifik und studierte die Kulturtechniken der Ureinwohner. 

Besonders beeindruckt zeigte er sich von ihrer Navigationstechnik: "Die Polynesier hatten beobachtet, an welchem Punkt des Horizonts bestimmte Sterne aufgingen, über welche Inseln sie hinwegzogen, und sie wussten, dass bestimmte Gestirne einander auf einem imaginären Pfad am Himmelsgewölbe folgten. Sie nahmen Kurs nach dem aufgehenden 'Leitstern' für die anzusteuernde Insel auf. War er zu hoch gestiegen, so richtete man sich nach dem nächstfolgenden auf dem 'Sternpfad'."

Das hochseetüchtige Auslegerboot mit dem Segel in Form einer Krebsschere ist schneller als so manches modernes Segelboot. Zusammen mit anderen Südseebooten vom Ethnologischen Museum wurde es aufwendig ins Humboldt Forum im Zentrum von Berlin transportiert, wo es bald betrachtet werden kann.

Hier geht es zu weiteren Videos der "Schatzkammer Berlin – Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz".

Wuensch Silke Kommentarbild App
Silke Wünsch Redakteurin, Autorin und Reporterin bei Culture Online