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Rücktritt wegen 0,2 Promille am Steuer

13. August 2016

Eine alkoholisierte Autofahrt wird der jüngsten Ministerin, die jemals im schwedischen Kabinett saß, zum Verhängnis. In einer emotionalen Rede verkündet Aida Hadzialic ihren Abschied vom Amt.

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Schwedische Ministerin Aida Hadzialic (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/V.Stokstad

Was in Deutschland nicht einmal als Ordnungswidrigkeit geahndet wird, veranlasst Schwedens jüngste Ministerin zum Rücktritt. "Es war der größte Fehler meines Lebens", sagt die 29-jährige Ministerin für Gymnasien und Erwachsenenbildung, Aida Hadzialic, bei einer Pressekonferenz. Sie werde die Konsequenzen daraus ziehen: "Ich erkläre hiermit meinen Rücktritt von meinem Ministerposten."

Wut und Reue

Sie wisse, dass viele Leute enttäuscht von ihr seien, erklärte die junge Schwedin sichtlich emotional. "Ich bin wütend auf mich selbst und bereue es natürlich zutiefst."

Es sind 0,2 Promille, die der Karriere Hadzialics einen schweren Rückschlag versetzten. Das entspricht 0,2 Gramm pro Liter Blut - der Menge von einem kleinen Glas Wein. In Deutschland geht man sogar mit 0,3 Promille noch straffrei aus - sofern man keine sichtlichen Ausfallerscheinungen an den Tag legt. Bei 0,5 ist dann endgültig Schluss. Im Fall der schwedischen Ministerin war wohl der Aperitif bei einem Abendessen in Kopenhagen schuld.

Verfehlungen der ehemaligen Kollegen

Bevor die 29-Jährige ihren Hut nahm, mussten schon eine ganze Reihe weiterer Minister ihre Posten in Stockholm räumen. Asa Romson zum Beispiel: Der ehemalige stellvertretende Ministerpräsident bezeichnete den Terrorangriff vom 11. September 2001 in den USA als "Unfall". Mehmet Kaplan, ehemals Wohnungsbauminister, verglich die Israelis mit den deutschen Nazis. Aber manchmal genügen eben schon 0,2 Promille.

nin/jj (afp, rtr)