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Rückblick auf Rückblicke

26. November 2004

Literarische Dokumente um Max Frisch, der künstlerische Klein-Clan, eine Stadt, die niemals war und Zeichnungen aus königlichem Besitz. Bunt wie immer: unser Ausstellungsreigen.

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Von Holbein bis Hockney

Eine bedeutende Ausstellung mit Zeichnungen aus fünf Jahrhunderten ist seit Donnerstag (25.11.2004) in Edinburgh zu sehen. Für die Schau "Von Holbein bis Hockney" wurden 75 Meisterwerke aus der Sammlung der königlichen Bibliothek von Schloss Windsor ausgewählt. Die Porträts, Landschaften und Naturbeobachtungen sollen einen Überblick über die wichtigsten Gruppen der Sammlung geben. Zu den Höhepunkten zählen die einzig erhaltene Studie Albrecht Dürers zu seinem Stich "Die Vision des Eustachius" sowie eine Sintflut-Darstellung Leonardo da Vincis. Gezeigt werden in der "Queen's Gallery - Palace of Holyroodhouse" in der schottischen Hauptstadt bis zum 6. März 2005 außerdem Studien von Raffael, Michelangelo und Nicolas Poussin.

Täglich 9.30 bis 16.30 Uhr


Werkschau von Leon Kosoff

Schulgebäude aus roten Ziegeln
Leon Kossoff: Red Brick School Building, Winter (1982)Bild: Louisiana Denmark

Der 1926 geborene britische Maler Leon Kosoff gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Maler in Europa. Für das dänische Louisiana-Museum für moderne Kunst in Humlebæk, eine halbe Autostunde nördlich von Kopenhagen, hat Kosoff selbst 35 Werke aus seinem Schaffen der Jahre 1956 bis 2000 für eine Werkschau ausgewählt. Mit vordergründig wenig spektakulären Motiven wie dem Blick auf U-Bahn-Stationen, die Dorfkirche, einen Kreis von Familienmitgliedern oder einer Menschenmenge in London erweise sich Kosoff als "bescheiden und großartig zugleich", lobt das Louisiana den Künstler. Kein einziges der stets in Öl auf Holzplatten gemalten Bilder wurde bisher öffentlich gezeigt. Die Ausstellung ist bis zum 28. März 2005 geöffnet.

Täglich 10 bis 17 Uhr, Mittwoch bis 22 Uhr


Der Mythos vom "wahren alten Wien"

Schubert und das "Dreimäderlhaus"
Schubert und das "Dreimäderlhaus", Postkarte, ca. 1900 (Foto: Künstlerhaus Wien)Bild: Künstlerhaus Wien

Jenseits von nostalgischem Rückblick und historisierenden Tourismuskonzepten macht sich das Wien Museum auf die Suche nach "Alt-Wien". Der Untertitel der kulturhistorischen Schau "Die Stadt, die niemals war" verweist dabei die sentimentale Vorstellung von einem idyllischen "wahren alten Wien" ins Reich der Mythen. Die Schau, die Direktor Wolfgang Kos als "Rückblick auf Rückblicke" bezeichnet, geht anhand von Bildern, Fotografien, Stadtplänen sowie archäologischen und literarischen Zeugnissen 200 Jahren Wiener Stadtgeschichte nach. Die Schau, die am Donnerstag (25.11.) in Wien ihre Tore öffnete, ist bis 28. März 2005 zu sehen.

Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, Donnerstag bis 21 Uhr


Künstlerfamilie Klein in Angers

Die Pariser Malerin Marie Raymond begegnete im Jahr 1925 dem jungen holländischen Künstlerkollegen Fred Klein. Drei Jahre später kam ihr Sohn Yves zur Welt. Unter dem Titel "Marie Raymond/Yves Klein" zeigt das erst vor wenigen Monaten neu eröffnete Kunstmuseum im französischen Angers mehr als 60 Werke, die die Karriere dieser Künstlerfamilie zwischen 1930 und 1980 widerspiegeln. Vor allem Marie, die zu den ersten Informel-Künstlern in Paris gehörte und 1949 für ihre abstrakten Werke den Kandinsky-Preis erhielt, hatte großen Einfluss auf das künstlerische Schaffen von Yves Klein, der als Vertreter der monochromen Malerei und Aktionskünstler bekannt wurde. Der Vater Fred Klein war ein Landschaftsmaler. Die Ausstellung dauert bis zum 17. Februar 2005.

Täglich außer Montag 12 bis 18 Uhr


50 Jahre Max Frischs Roman "Stiller"

Korrekturbogen Stiller
Korrekturbogen der ersten Seite des Romans "Stiller" des Schweizer Schriftstellers Max Frisch (Foto: Max Frisch-Archiv)Bild: Max Frisch-Archiv

Rund 50 Jahre nach Erscheinen des Romans "Stiller" von Max Frisch (1911 bis 1991) ist die Entstehungsgeschichte des Werks in einer Ausstellung in Zürich zu sehen. Das Zürcher Max Frisch Archiv und das Archiv der Peter Suhrkamp Stiftung an der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität zeigen unter dem Titel "Ich bin nicht Stiller" bis zum 20. Dezember 150 weitgehend unbekannte Dokumente. Die Schau im Hauptgebäude der eidgenössischen technischen Hochschule in Zürich umfasst unter anderem erste Notizen des Schweizer Schriftstellers zu "Stiller", den Briefwechsel mit Peter Suhrkamp, das Manuskript sowie korrigierte Druckfahnen. Die Bedeutung des Romans wird auch durch zeitgenössische Reaktionen deutlich. Beleuchtet wird darüber hinaus "Stiller" im Kontext von Frischs Gesamtwerk. Der Roman war am 21. Oktober 1954 erschienen und gilt als Werk der Weltliteratur.

Montag bis Freitag 7 bis 21.30 Uhr, Samstag 7 bis 16 Uhr