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Russland und Ukraine entschärfen Streit um Insel Tusla

24. Oktober 2003

Moskau stoppt Bau des Dammes und Kiew zieht Grenzsoldaten ab

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Kiew, 24.10.2003, UNIAN, ukrain.

Russland wird den Bau des Dammes in der Meerenge von Kertsch stoppen und die Ukraine wird ihre Grenzsoldaten von der Insel Tusla abziehen. Das vereinbarten heute (24.10.) die Premierminister der Ukraine und Russlands bei Verhandlungen in Moskau.

Wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur UNIAN berichtet, teilte der russische Regierungschef Michail Kasjanow vor Journalisten mit, dass sich die Seiten darüber geeinigt hätten, dass Russland dem ukrainischen Umweltministerium den Bauentwurf des Dammes, der bis zur Insel Tusla reichen und die "ökologische Sicherheit der Region wiederherstellen" soll, vorlegen werde. Michail Kasjanow sagte, solange ukrainische Ökologen gemeinsam mit russischen Experten über die Zweckmäßigkeit des Weiterbaus des Dammes bis zur Insel Tusla beraten würden, würde der Bau gestoppt. Ihm zufolge haben die Seiten außerdem vereinbart, dass die Ukraine ihre Grenztruppen von der Insel Tusla unverzüglich abzieht. Er unterstrich, das Hauptziel, das mit dem Bau des Dammes verfolgt werde, sei die Wiederherstellung der ökologischen Sicherheit in der Region. Michail Kasjanow betonte, dass keine offizielle Grenze zwischen der Ukraine und Russland in der Meerenge von Kertsch existiere. "Die Ukraine muss ihre Grenzsoldaten von der Insel Tusla abziehen, weil die Zugehörigkeit dieses Gebiets umstritten ist", sagte Michail Kasjanow. Er fügte hinzu, dass Russland die Stationierung von Grenztruppen auf der Insel als "unbegründete Machtdemonstration" betrachte.

Der ukrainische Premierminister Wiktor Janukowytsch sagte seinerseits, dass die Seiten vereinbart hätten, von nun an das weitere Vorgehen abzusprechen. Ihm zufolge wird eine Expertengruppe gebildet, die die Dokumente prüfen soll, die beweisen, dass die Insel Tusla zur Ukraine gehört. (...) (MO)