Russland und Litauen schließen neue Vereinbarung über Reiseverkehr

INTERFAX, russ. 30.12.2002

Am Montag (30.12.) ist in Moskau ein neues Abkommen zwischen Russland und Litauen "Über Reisen der Bürger" unterzeichnet worden. Litauen hatte im September dieses Jahres in Erfüllung seiner Verpflichtungen gegenüber der Europäischen Union das bisherige Abkommen über den gegenseitigen Reiseverkehr mit Russland und Weißrussland annulliert. Ab 1. Januar verlieren diese Dokumente ihre Gültigkeit.

Russlands Vizeaußenminister Wladimir Tschischow sagte bei der Unterzeichnung des neuen Abkommens, das Dokument sehe unter anderem die "gebührenfreie Ausstellung von Visa innerhalb von 24 Stunden an Invaliden, Bürger, die dringender medizinischer Hilfe bedürfen und deren Begleiter sowie Personen vor, die kranke Angehörige in Russland und Litauen besuchen möchten". Außerdem würden einige Gruppen von Bürgern beider Länder von der Konsulargebühr befreit. Dazu gehörten unter anderem Personen, die nach Russland und Litauen im Rahmen des wissenschaftlichen, kulturellen oder technischen Austausches oder im Rahmen der grenznahen Zusammenarbeit reisen. Eine Konsulargebühr brauchen auch Kinder bis zu 16 Jahren und Personen im Alter über 60 Jahre nicht zu entrichten.

Die Seiten haben sich auch darüber geeinigt, dass Bürger der Russischen Föderation – Bewohner des Kaliningrader Gebiets und Bürger Litauens, die nach Kaliningrad reisen, mit einem gebührenfreien Mehrfachvisum, das für ein Jahr erteilt wird, reisen können. Ein Mehrfachvisum erhalten auch die Belegschaften der Eisenbahn und die Fahrer von regelmäßig zwischen Litauen und dem Kaliningrader Gebiet verkehrenden Passagierbussen.

Das Dokument tritt am 1. Januar 2003 in Kraft.

W. Tschischow sagte, das Abkommen berühre nicht die Vereinbarungen über den Transit über das Gebiet Litauens für Bürger Russlands, die in das Kaliningrader Gebiet reisen und umgekehrt. "Das ist ein gesondertes Kapitel des Verhandlungsprozesses. Die Transitfragen sollten im ersten Halbjahr 2003 gelöst werden", sagte er. (...) (TS)

INTERFAX-SAPAD, russ., 30.12.2002

Vom 1. Januar 2003 an gelten für Reisen in Fernzügen aus dem Gebiet Kaliningrad in Gebiete des "großen" Russland und umgekehrt die in Russland allgemein geltenden Tarife. Das teilte der Pressesprecher der Kaliningrader Eisenbahn, Aleksandr Perschin, am Montag (30.12.) der Nachrichtenagentur Interfax mit. Er sagte, bisher hätten die Russen wegen der unterschiedlichen Reisetarife in Russland und Litauen bei Reisen nach Kaliningrad oder über die Grenze des Gebietes hinaus durch litauisches Territorium 300 bis 500 Rubel mehr zu zahlen gehabt als bei Reisen auf einer entsprechend langen Strecke nach dem russischen Tarif. (TS)