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Russland kündigt ermäßigte Gas-Exportpreise für Weißrussland auf

15. September 2003
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Moskau, 15.9.2003, INTERFAX.RU, russ.

Die Regierung der Russischen Föderation hat die Offene Aktiengesellschaft Gasprom von der Verpflichtung entbunden, Gas nach Weißrussland zu den gleichen Vorzugspreisen wie in die russischen Regionen zu liefern. Das russische Gasunternehmen erklärte, es wolle Verhandlungen mit Minsk über eine Preiserhöhung einleiten.

Wie "Interfax" am Samstag (13.9.) bei der Abteilung für Regierungsinformation mitgeteilt wurde, habe der Premierminister der Russischen Föderation Michail Kassjanow eine Verordnung über die Außerkraftsetzung der Empfehlung der Regierung, die seit dem 1. Mai 2002 gilt, unterzeichnet. Wie der Leiter der Abteilung für Regierungsinformation Aleksej Gorschkow "Interfax" erläuterte, bedeutet das, dass Gasprom Gas nach Weißrussland zu Weltpreisen liefern kann. Die Vergünstigungspreise, für die Weißrussland bislang Gas erhielt, betrugen weniger als 30 Dollar für 1000 Kubikmeter (die Ukraine erwirbt Gas bei Russland für 50 Dollar für 1000 Kubikmeter). Wie der Pressesprecher von Gasprom Sergej Kuprijanow der Agentur für Gas-Information erläuterte, habe die Regierung der Russischen Föderation den Beschluss über die Änderungen des Preisregimes für das Gas für Weißrussland auf Bitte von Gasprom gefasst. Das Unternehmen wolle im Herbst mit "Beltransgas" Verhandlungen über neue Gaspreise aufnehmen. (...)

Gleichzeitig bezeichnete der Vizepremier und Wirtschaftsminister Weißrusslands Andrej Kobjakow den Beschluss der russischen Regierung als Abweichung von der gegenseitigen Integration und äußerte die Meinung, dass das Auswirkungen auf den Prozess der Einführung der einheitlichen Währung im Rahmen der russisch-weißrussischen Union haben könnte. (...) Andrej Kobjakow betonte jedoch, dass Weißrussland lediglich 60 Prozent der Gaslieferungen zu Vergünstigungspreisen bekommt, dass "es um etwa 200 Millionen Dollar zusätzliche Ausgaben für die Republik für den Gaserwerb geht, wenn für uns Bedingungen geschaffen werden, die in etwa mit den ukrainischen zu vergleichen sind". (...) Die Offene Aktiengesellschaft Gasprom lieferte bislang jährlich etwa 10 Milliarden Kubikmeter Gas an Weißrussland. (lr)