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"Russland hat es nicht eilig, die Souveränität Südossetiens anzuerkennen"

18. Juni 2004
https://p.dw.com/p/5Cd0

Moskau, 16.6.2004, ISWESTIJA, russ., Natalja Ratiani

(...) Moskau, dessen höchste außenpolitische Behörde eine offizielle Erklärung darüber abgegeben hat, dass die letzten Aktionen Georgiens an der Grenze zu Südossetien den Prozess der friedlichen Beilegung des Konfliktes zurückgeworfen haben, hat es ungeachtet dessen vorgezogen, offiziell keine übereilten Erklärungen zur Anerkennung der Unabhängigkeit von Südossetien abzugeben. Auch inoffiziell ist vorläufig keine Rede von der Anerkennung der Souveränität Südossetiens. Mit der Anerkennung Südossetiens könnte Moskau einen in jeder Hinsicht unangenehmen Präzedenzfall schaffen. Erstens könnte man uns beschuldigen, dass eben Russland durch diese Position eine Fortsetzung des Konfliktes provoziert hat und entsprechend die Abkommen von 1992 verletzt hat. Zweitens gibt es in Russland selbst genug autonome Gebilde. Es ist noch unklar, wie diese auf solch einen mutigen Schritt reagieren würden. Drittens würde solch ein Schritt nicht eindeutig von der internationalen Gemeinschaft aufgenommen werden, darunter den zahlreichen internationalen Organisationen, die die Situation in der Region beobachten. Eine Rückkehr zur Isolation könnte Russland heute nicht brauchen. (...) (lr)