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Gas-Zahlung der Ukraine bestätigt

2. Juni 2014

Im erbitterten Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine hat Moskau den Eingang einer ersten Teilzahlung aus Kiew bestätigt. Damit ist der Weg freigeräumt für neue Verhandlungen.

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Gas-Pipeline bei Kiew in der Ukraine (Foto: AFP)
Bild: Andrey Sinitsin/AFP/Getty Images

Nach Angaben der russischen Regierung sind in Moskau 786 Millionen Dollar (etwa 577 Millionen Euro) aus Kiew für Gaslieferungen eingegangen. Die ukrainische Geldüberweisung beziehe sich auf Lieferungen in den Monaten Februar und März, teilte eine Sprecherin des Energieministeriums in Moskau mit. Die Zahlung war Voraussetzung für weitere Verhandlungen über den künftigen Gaspreis.

Russland beziffert die ukrainischen Gas-Schulden auf insgesamt 5,2 Milliarden US-Dollar und hatte vor zwei Wochen angekündigt, Erdgas ab Juni nur noch gegen Vorkasse an die Ukraine zu liefern. Der Staatskonzern Gazprom drohte damit, seine Erdgaslieferungen ansonsten ab Dienstag einzustellen. Kiew weigert sich aber weiterhin, den von Moskau veranschlagten Preis zu zahlen. Übergangsregierungschef Arseni Jazenjuk betonte am Freitag bei einer Kabinettssitzung in Kiew, die Ukraine werde die seit April verlangten 500 Dollar pro 1000 Kubikmeter Erdgas "niemals" akzeptieren.

Die von der Pleite bedrohte Ukraine erhielt jahrelang verbilligtes Gas aus dem Nachbarland. Nach dem Sturz des prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch im Februar hatte Moskau die Rabatte aber gestrichen. Bei einer Drosselung der Lieferungen an die Ukraine wäre auch die Gasversorgung für viele EU-Staaten in Frage gestellt, die einen großen Teil ihres Gasbedarfs aus Russland decken.

Auf 9. Juni verschoben

Der ukrainische Energiekonzern Naftogaz teilte am Montag mit, dem russischen Staatskonzern Gazprom seien Vorschläge für eine Änderung des Erdgaslieferabkommens unterbreitet worden. Einzelheiten wurden nicht bekannt. Gazprom erklärte, die geplante Einführung einer Vorkasseregelung für Erdgaslieferungen in die Ukraine werde auf den 9. Juni verschoben.

In dem Streit um die russischen Gaslieferungen an die Ukraine wollen die Verhandlungspartner an diesem Montag in Brüssel nach einem Kompromiss suchen. Am Tisch sitzen EU-Energiekommissar Günther Oettinger und die Energieminister Russlands und der Ukraine, Alexander Nowak und Juri Prodan. Nach EU-Angaben sind noch Rechnungen für Gaslieferungen seit November 2013 offen. Zudem müssten beide Länder einen "marktgerechten Preis" für künftige Lieferungen aushandeln.

kle/sti (dpa, afp)