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Russen verlieren Vertrauen in den Rubel

Bernd Johann2. Januar 2014

Nur etwas mehr als die Hälfte der Russen vertraut der heimischen Währung mehr als Euro und Dollar. Dies ist ein deutlicher Rückgang binnen weniger Monate. Das zeigt eine aktuelle DW-Umfrage.

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Rubel, Russland
Bild: picture-alliance/dpa

Bei einer Gegenüberstellung der drei Währungen Rubel, US-Dollar und Euro geben nur noch 57 Prozent der Russen an, dass sie am meisten ihrer Landeswährung vertrauen. Das ist ein deutlicher Rückgang innerhalb von neun Monaten. Im Mai 2013 hatten noch 73 Prozent der Befragten dem Rubel am meisten vertraut.

Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle DW-Trend für Russland im Monat Dezember 2013. Die repräsentative Umfrage hat das ukrainische Büro des Meinungsforschungsinstituts IFAK im Auftrag der Russischen Redaktion der Deutschen Welle durchgeführt. Dafür wurden telefonisch in Russland 1000 Bürger im Alter zwischen 18 und 65 Jahren in Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern befragt.

Der Anteil derer, die am meisten dem US-Dollar vertrauen, ist seit Mai 2013 von acht auf zwölf Prozent gestiegen. Den Euro favorisieren inzwischen neun Prozent der Befragten. Im Mai 2013 waren es noch sieben Prozent. Diese Entwicklung kann ein Zeichen dafür sein, dass die Russen in Bezug auf die wirtschaftliche Stabilität ihres Landes zunehmend verunsichert sind.

Dennoch hat nur eine Minderheit ihre Ersparnisse in einer Fremdwährung angelegt. 46 Prozent geben an, Guthaben in Rubel zu haben. Die Zahl der Russen, die über Dollar-Rücklagen verfügen, ist allerdings gegenüber Mai 2013 von fünf Prozent auf neun Prozent gestiegen. Über Euro-Rücklagen verfügen inzwischen fünf Prozent. Dies ist zwar kein eindeutiger Trend, könnte aber ein weiteres Indiz für ein mögliches schwindendes Vertrauen in den Rubel sein.

Infografik DW-TREND (Grafik: DW)

Auf die Einstellung der Russen zum Euro wirkt sich die Finanz- und Wirtschaftskrise in Ländern der Euro-Zone nur bedingt aus. Lediglich 15 Prozent meinen, ihr Vertrauen in den Euro habe durch die Krise gelitten. 45 Prozent sind in ihrem Vertrauen in den Euro nicht negativ beeinflusst worden. Andererseits hat fast jeder Vierte (24 Prozent) eigenen Angaben zufolge der europäischen Gemeinschaftswährung noch nie vertraut. 16 Prozent können sich zu diesem Thema keine Meinung bilden.

Infografik DW-TREND (Grafik: DW)

Skeptischer sind viele Russen hinsichtlich einer Lösung der Finanz- und Wirtschaftskrise in der Euro-Zone geworden. Vor 18 Monaten waren noch 58 Prozent überzeugt, dass die europäische Staatengemeinschaft die Finanzkrise lösen kann. Im Mai 2013 waren es noch 43 Prozent. Inzwischen sind es nur noch 39 Prozent. Damit setzt sich der Vertrauensverlust in das Krisenmanagement der EU fort.

Infografik DW-TREND (Grafik: DW)

Zur Einführung des Euro im Nachbarland Lettland haben nur wenige Russen eine klare Meinung.16 Prozent lehnen sie ab. 24 Prozent befürworten den Beitritt Lettlands zur Euro-Zone. 60 Prozent hingegen konnten oder wollten das Ereignis nicht bewerten.

Infografik DW-TREND (Grafik: DW)