Opernhaus von Sydney wird erneuert
11. August 2016202 Millionen Australische Dollar (rund 139 Millionen Euro) will der Bundesstaat New South Wales für die dringend notwendigen Arbeiten ausgeben, kündigte Vizepremier Troy Grant am Donnerstag (11.8.2016) an.
Vor allem die Akustik des Opernhauses, das 2007 zum Weltkulturerbe erklärt wurde, lässt zu wünschen übrig. Der Chefdirigent des Sydney Symphony Orchestra, Edo de Waart, drohte schon 1999 damit, den Konzertsaal des Opernhauses während der Olympischen Spiele 2000 zu boykottieren. Dem sustralischen Sender ABC gegenübert sagte er: "Die runden Klangreflektoren über die Bühne könnten genauso gut Toilettensitze sein. Sie bringen gar nichts." Und US-Schauspieler John Malkovich schimpfte 2014, die Akustik sei so schlecht, dass sie "selbst einer Flugzeughalle einen Bärendienst erweisen würde".
Um das Problem in den Griff zu bekommen, wurde eine deutsche Raumakustik-Firma engagiert. Sie wird die Deckenreflektoren akustisch optimiert designen und ein 3D Surround-Sound System einbauen.
Größter Umbau seit 1973
Abgesehen von diesen Verbesserungen der Konzerthalle soll das Opernhaus auch erweitert werden: ein Creative Learning Center für Familien und Kinder oder ein neues Funktionscenter mit Blick auf die Sydney Harbor Brücke sind angedacht.
Die Umbauarbeiten beginnen im Mai 2017. Die Geschäftsführerin des Opernhauses, Louise Herron, erklärte, die Renovierung würde phasenweise ablaufen. Die heiße Phase beginnt ab Mitte des Jahres 2019, dann wird auch der Konzertsaal für 18 Monate geschlossen. Der Umbau ist der größte seit 1973, dem Jahr der Eröffnung des Opernhauses, das auf einen Entwurf des dänischen Architekten und Pritzker-Architektur-Preisträgers Jørn Utzon zurückgeht.
Das monumentale Gebäude ist die beliebteste Sehenswürdigkeit Australiens. Jährlich kommen mehr als acht Millionen Besucher.
sek/suc (dpa/AFPE/RTRE)