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Rumäniens Oberrabbiner: Rumänien bei der Aufarbeitung des Holocaust erst am Anfang

21. April 2004
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Bukarest, 19.4.2004, 517 GMT, RADIO RUMÄNIEN, rumän.

In Sighetul Marmatiei (im Norden Rumäniens – MD) wurde (am 18.4.) in einem Seminar der Opfer des Holocaust (in Rumänien – MD) gedacht. Nach den Worten von Sandra Segal, Mitglied der Föderation Jüdischer Gemeinden in Rumänien, waren die Berichte von Überlebenden aus Sighet und Baia Mare (im Norden Rumäniens – MD) am beeindruckendsten. Gegenüber unserem Sender sagte Frau Segal, dass die tragischen Ereignisse, um die es auf dem Seminar ging, in der von Horthy-Einheiten besetzten Region Maramures stattfanden. (Nikolaus Horthy, ungarischer Reichsverweser; mit seiner Billigung trat Ungarn 1941 an der Seite der Achsenmächte in den Zweiten Weltkrieg; Maramures, deutsch: Marmarosch, Region im Norden Rumäniens – MD.) An dem Seminar von Sighetul Marmatiei "Die Welt des Elie Wiesel - gestern und heute" nahm auch Oberrabbiner Menahem Hakohen teil. Radio Cluj zufolge (Radio Cluj, deutsch: Radio Klausenburg, Regionalsender in Siebenbürgen) erklärte der Oberrabbiner, dass das Seminar von Sighet eine gute Sache gewesen sei. In Rumänien sei man gerade erst dabei, sich über den Holocaust klar zu werden. Dem Oberrabbiner zufolge gibt es in Rumänien auch jetzt noch antisemitische Einstellungen, wenngleich nicht in der offiziellen Staatspolitik. (me)