Rumänien und Republik Moldau: gemeinsame Geschichte, getrennte Feiern

Bukarest, 3.7.2004, 402 GMT, RADIO RUMÄNIEN, rumän.

In Putna (Nordosten Rumäniens – MD) fand gestern (2.7.) die Gedenkveranstaltung zum 500. Todestag des Fürsten Stefan des Großen und Heiligen statt. Beeindruckend war, dass an der Veranstaltung sehr viele Pilger, Vertreter hoher europäischer kirchlicher Würdenträger sowie Vertreter aller Parteien Rumäniens teilnahmen. (...)

An der von Patriarch Teoctist (Oberhaupt der Rumänisch-Orthodoxen Kirche – MD) gefeierten Liturgie nahmen etwa 10.000 Pilger teil. Unter ihnen waren auch Präsident Ion Iliescu und Premier Adrian Nastase. Die Pilger kamen aus allen Teilen Rumäniens nach Putna, aber auch aus der Ukraine und aus der Republik Moldau. (...) An der Liturgie nahmen auch Führer rumänischer Oppositionsparteien teil: Theodor Stolojan (Liberal-Demokratische Partei – MD), Traian Basescu (Demokratische Partei – MD) und Corneliu Vadim Tudor (Großrumänien-Partei - MD). Zu den gestrigen Veranstaltungen zählte auch ein Konzert mit rumänischen Volksmusikchören aus der Ukraine, der Republik Moldau und Rumänien. (...)

Die Republik Moldau hielt eine eigene Feier zum Todestag des Fürsten ab. In der Hauptstadt Chisinau begannen die Veranstaltungen mit einem Te Deum in der Kathedrale "Geburt des Herrn". Daran nahmen der Präsident und der Premier der Republik Moldau teil. Danach begaben sich beide in den Zentralpark zum Denkmal des Fürsten Stefan des Großen, wo sie Blumen niederlegten. Hier hielt Präsident Vladimir Voronin eine Rede, in der er den Fürsten als große politische, militärische und religiöse Persönlichkeit würdigte. Voronin unterstrich, dass der Fürst als Verteidiger der moldauischen Eigenstaatlichkeit in die Geschichte eingeht.

Zu den Gedenkveranstaltungen für Stefan den Großen in Putna war auch der Präsident der Republik Moldau Vladimir Voronin eingeladen. Er kam aber nicht. (me)