Rumänien und Russland beschließen Ausbau der Wirtschaftskooperation

Bukarest, 28.3.2003, ADZ, deutsch

Rumänien und Russland wollen sich künftig stärker auf eine Wirtschaftskooperation konzentrieren. Dies erklärte Premierminister Adrian Nastase nach einem Gespräch mit seinem russischen Amtskollegen, Michail Kasjanow, am Donnerstag (27.3.) in Bukarest.

"Wir wollen mit den Problemen der Vergangenheit Schluss machen", sagte Nastase.

Kasjanow lobte die "offene und konstruktive Haltung" der rumänischen Behörden. Die beiden Regierungschefs zeigten sich zuversichtlich, dass der Dialog nach der baldigen Unterzeichnung des Grundlagenvertrags noch pragmatischer werden würde. Zugleich wurden mehrere Kooperations-Protokolle in den Bereichen Wirtschaft, Unterricht und Grenzschutz unterzeichnet. Die beiden Regierungschefs beschlossen die Gründung einer Gesellschaft für die Einfuhr von russischem Erdgas. Diese Importe sollen nicht mehr über Drittfirmen erfolgen. Ferner unterzeichneten die russische Gazprom und die rumänische Romgaz ein Kooperations-Protokoll für die Modernisierung und den Bau von unterirdischen Erdgaslagern in Rumänien. Premierminister Nastase sagte, dass er eine Beteiligung der russischen Gazprom an der bevorstehenden Privatisierung des rumänischen Erdgasvertriebsnetzes begrüßen würde. Kasjanow sicherte jenen russischen Firmen Unterstützung zu, die sich an der Privatisierung des Mineralölkonzerns SNP Petrom SA beteiligen. Für die Förderung der rumänischen Ausfuhren nach Russland wurde eine Kreditlinie in Höhe von 10 Millionen US-Dollar zwischen der russischen Vnestorgbank und der rumänische Eximbank eingerichtet.

Rumänien verzeichnet seit Jahren ein extrem hohes Handelsdefizit mit Russland (2002: 1264 Millionen US-Dollar), vor allem infolge der Erdgasimporte aus Russland. Von 1990 bis 2002 wurden beim rumänischen Handelsregister 209 Gesellschaften mit russischem Kapital eingetragen (Platz 32 in der Rangliste der ausländischen Investoren). (fp)