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"Rote Venezuela" noch zu haben

4. August 2016

Sie ist einer der größten Leckerbissen für jeden Philatelisten und noch seltener als die "Blaue Mauritius": die "Rote Venezuela". Bei einer Online-Auktion fand die äußerst wertvolle Marke jedoch keinen Abnehmer.

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Deutschland BdT Briefmarke Rote Venezuela Foto: Axel Heimken/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ | Verwendung weltweit Copyright: picture-alliance/dpa/A. Heimken
Bild: picture-alliance/dpa/A. Heimken

Als 2005 gleich ein Paar der "Roten Venezuela" entdeckt wurde, war das eine Sensation. Jetzt kamen die wertvollen Marken in einer Online-Auktion des Hamburger Auktionshauses "Lauritz.com" unter den Hammer. Bis 18 Uhr Ortszeit konnte am 4.8. auf das Briefmarkenpaar geboten werden. "Der Schätzpreis liegt bei 550.000 Euro, und wir sind auch zuversichtlich, dass wir ihn erreichen werden", so Filialleiter Wolfram Schnelle vor der Auktion.

Doch es kam ganz anders: Niemand war bereit, das Startgebot von 300.000 Euro zu zahlen. "Wir sind sehr enttäuscht", sagte Schnelle nach der Auktion. "Wir hatten bis zur letzten Sekunde gehofft und waren sehr zuversichtlich, da das Interesse im Vorfeld sehr groß war."

Die Briefmarken aus dem Jahr 1861 waren ursprünglich orange, die rote Farbe ist ein Fehldruck. Eine Marke von einem halben Real hatte damals den Postwert eines venezolanischen Inlandsbriefs.

Weltweit nur vier Exemplare

Weltweit sind lediglich vier Exemplare der "Roten Venezuelas" bekannt, sagen Experten. "Das seltene Briefmarkenpaar wurde erst im vergangenen Jahr in einer Privatsammlung entdeckt", sagt Schnelle. Knut Heister, Experte für venezolanische Philatelie, hatte im Oktober 2015 die Echtheit überprüft und ein Gutachten über die Marken erstellt. "Die Entdeckung ist eine echte Sensation, nicht nur für die venezolanische Philatelie." Auch für ihn sei es etwas "ganz Besonderes, dass ich diese Weltrarität begutachten konnte", schwärmte Heister damals.

Wolfram Schnelle, mit dem Briefmarkenpaar Rote Venezuela in Hamburg Foto: Foto: Axel Heimken/dpa Copyright: picture-alliance/dpa/A. Heimken
Filialleiter Wolfram Schnelle mit der RaritätBild: picture-alliance/dpa/A. Heimken

Dass die Versteigerer der beiden "Roten Venezula" große Hoffnungen hatten, war keineswegs unbegründet. Immerhin war im Jahr 2010 bei einer Auktion in der Schweiz eine Einzelmarke der "Roten Venezuela" für 288.000 Euro weggegangen.

kk/suc/pj (dpa, epd)