1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Roma-Schüler im kroatischen Medjumurje ausgegrenzt

8. Oktober 2004
https://p.dw.com/p/5fyq

Zagreb, 7.10.2004, HINA, kroat.

Der Vorsitzende des Verbandes "Roma für Roma in Kroatien", Bajro Bajric, hat heute festgestellt, dass Roma-Kinder in der Grundschule "Kursanec" im Medjumurje erneut ausgegrenzt werden. Er fordert von der stellvertretenden Ministerpräsidentin und Wissenschaftsministerin, Jadranka Kosor, Unterstützung bei der Lösung dieses Problems.

Bajric legte auf einer Pressekonferenz Angaben über die Zahl der Erstklässer an dieser Schule vor. Demnach ist von den vier ersten Klassen lediglich eine gemischt, und die übrigen drei besuchen ausschließlich Roma. "Meines Erachtens gibt es keinen gerechtfertigten Grund für die Ausgrenzung der Roma-Kinder, weil die meisten Erstklässer die Vorschule erfolgreich abgeschlossen haben", so Bajric. Ihn hat auch die Leiterin des Projekts für die Schulbildung der Roma, Jagoda Novak, unterstützt. Ihr zufolge sind gemischte Klassen der einzige Weg, um die Roma-Kinder zu integrieren. Bajric sagte, die kroatische Regierung missbillige die Ausgrenzung eindeutig, ein Problem bestehe allerdings unter Einzelnen. Ferner müsse die Politik aus den Schulen in Medjumurje weichen.

Ihm zufolge ist das Problem dadurch ausgelöst worden, dass die Direktorin dieser Schule dem Druck von 15 Eltern nachgegeben hat, die die Ansicht vertreten, dass ihre Kinder zurückbleiben im Verhältnis zu Kindern, auf deren Schulen es keine Roma-Kinder gibt. Sie behauptete, dafür die Unterstützung der Beraterin für die Schulbildung von Minderheiten des Ministeriums erhalten zu haben. Bajric führte zudem das Problem der hohen Zahl an Wiederholern unter Roma-Kindern an. Als Grund dafür gab er an, dass die Kinder häufig den Unterricht versäumten wegen unzulänglicher Arbeit der Schule und der zuständigen Institutionen, die die Roma-Familien zuhause besuchen müssten. (md)