Roma-Frauen in der Vojvodina täglich Diskriminierungen ausgesetzt

Belgrad, 21.7.2004, BETA, serb., aus Novi Sad

Der Vojvodiner Ombudsmann für Menschenrechte, Petar Teofilovic, hat heute erklärt, die Menschenrechte der Roma-Frauen seien weitaus mehr bedroht als die der übrigen Bevölkerung der Vojvodina. Teofilovic hat im Exekutivrat der Vojvodina eine Untersuchung "Schattenbericht über die Rechte der Roma-Frauen in der Vojvodina vorgestellt. Er sagte dabei, die Roma-Frauen gehörten zur so genannten "verletzbaren Gruppe", weil sie täglich verschiedenen Formen der Diskriminierung ausgesetzt seien. "Ihre Menschenrechte sind extrem bedroht wegen ihrer nationalen Zugehörigkeit, aber auch weil sie Frauen sind", so Teofilovic.

David Ashley, der zweite Sekretär der britischen Botschaft, die dieses Projekt finanziell und bei der Umsetzung unterstützt hat, sagte, die Gesetze und die Menschenrechtscharta seien nur dann wertvoll, wenn sie in der Praxis umgesetzt würden beziehungsweise im wirklichen Leben. "Die Untersuchung ist ausgenommen objektiv und hat ein deprimierendes Bild dargestellt: die Roma-Frauen in der Vojvodina haben sehr ernste Probleme, ihre Menschenrechte wahrzunehmen. Sie sind ferner täglich der Diskriminierung ausgesetzt, sei es in der Schule und Ausbildung, bei der Beschäftigung oder seien es ihre familiären Verhältnisse", so Ashley.

Eine der Koordinatorinnen des Projekts, Radmila Zecirovic, sagte, den Roma-Frauen seien in der Regel ihre Rechte nicht bekannt. Sie meinten, die Diskriminierung, der sie ausgesetzt seien, sei etwas Normales und könne nicht geändert werden. Jelena Jovanovic vom Vojvodiner Sekretariat für nationale Minderheiten sagte, die Stereotype und Dogmen, die bereits seit Jahrhunderten bestünden, würden noch heute gelten.

Das Büro des Ombudsmanns hat angekündigt, es werde die Untersuchung "Schattenbericht über die Rechte der Roma-Frauen in der Vojvodina" eingehend analysieren. (md)