Riese auf der Überholspur (18.06.2012)
18. Juni 2012Die Erleichterung ist groß: Die deutsche Nationalmannschaft hat sich für das Viertelfinale bei der Fußballeuropameisterschaft qualifiziert und trifft dort auf – Griechenland. Ausgerechnet. Jetzt geht's also gegen die Defensivkünstler aus dem Süden. Nicht einfach für die deutschen Kicker – aber andersherum: Für die Griechen wird's auch nicht gerade leicht. Am Sonntag haben sich die Griechen an der Wahlurne wenigstens eines Problems vorübergehend entledigt: Nach der Wahl haben sie nun die Chance, eine mehrheitsgestützte und handlungsfähige Regierung zu bekommen, die bei der Sanierung des Landes anpackt. Schließlich hat sich eine Mehrheit für den Verbleib in der Eurozone ausgesprochen und scheint dabei zu akzeptieren, dass das auch Opfer kosten wird. Wird jetzt alles gut?
Als das Wahlergebnis aus Athen bekannt wurde, waren zunächst alle erleichtert: die Europäer und die Griechen selbst wohl auch. An den Börsen herrschte heute Morgen zunächst Zuversicht, die Kurse stiegen. Aber dann schalteten die Märkte wieder in den altbekannten "Griechenland - Modus". Also doch wieder alles beim alten?
In den Zeiten des globalisierten Handels kann man nur gemeinsam Märkte regulieren, Handel und Spekulation kontrollieren. Deshalb ist das auch ein Thema, dessen sich die Staats- und Regierungschefs der zwanzig wichtigsten Industrienationen annehmen werden, die sich heute und morgen zum G20-Gipfel in Mexiko versammeln. Sie wollen versuchen, sich auf ein gemeinsames Konzept zur Regulierung der Finanzmärkte zu einigen.
Im exklusiven Zirkel der G20 hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan, die sogenannten Schwellenländer in der Dritten Welt haben aufgeholt, die Nationen der Ersten Welt verlieren an Bedeutung. Am Beispiel Brasiliens lässt sich diese Entwicklung genauer betrachten. Wir werfen einen Blick auf das größte Land Südamerikas, dessen Wirtschaft auf die Überholspur gewechselt hat.
Redakteur am Mikrophon: Dirk Ulrich Kaufmann