Rezessionsängste belasten Japan
12. November 2012Folgen zwei rückläufige Quartale aufeinander, sprechen Experten von einer Rezession - soviel zur Theorie, nun zu den Zahlen: Die japanische Regierung veröffentlichte am Montag vor Handelsauftakt einen Bericht, wonach die Binnennachfrage um 0,5 Prozent und die Unternehmensinvestitionen um 3,2 Prozent gesunken sind. Japans Wirtschaftsleistung ist im dritten Quartal (Juli bis September) um 3,5 Prozent eingebrochen. Und als ob die schlechten Nachrichten nicht genug wären, äußern sich nun auch Experten über die Zukunft skeptisch: Für das laufende Quartal von Oktober bis Dezember sagen Beobachter für die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt eine Fortsetzung des Negativtrends voraus. Mit zwei rückläufigen Quartalen hintereinander befände sich die japanische Wirtschaft dann per Definition in einer Rezession. Nach den Worten von Wirtschaftsminister Seiji Maehara steckt Japan möglicherweise aber bereits jetzt schon in einer Rezession.
Starker Yen sorgt für Wettbewerbsnachteil
Vor allem der hohe Yen macht der japanischen Exportwirtschaft zu schaffen und sorgt für einen Wettbewerbsnachteil gegenüber Südkorea, aber auch Deutschland. Streitigkeiten mit China über Inseln im Ostchinesischen Meer trugen dazu bei, dass der Absatz japanischer Produkte in China rückläufig ist. Auch der Absatz in Europa lässt angesichts der schwierigen Wirtschaftslage zu wünschen übrig.
Miese Laune an der Tokioter Börse
Der starke Yen hat am Montagvormittag die Kurse an der Tokioter Börse fallen lassen. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte notierte zum Handelsschluss ein deutliches Minus von 81,16 Punkten oder 0,93 Prozent beim Stand von 8676,44 Punkten. Es ist das erste Mal seit vier Wochen, dass der Nikkei unter die psychologisch wichtige Marke von 8700 Punkten rutschte. Der breit gefasste Topix gab ebenfalls deutlich um 8,16 Punkte oder 1,12 Prozent auf den Stand von 722,58 Zählern nach.
rbr/se (dpa/dapd)