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Rentenfrage zwischen Kroatien sowie Serbien und Montenegro nach langwierigen Verhandlungen geregelt

19. März 2003
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Köln, 19.3.2003, DW-radio/Kroatisch, Dalibor Dobric

Nach mehr als fünfjährigen Verhandlungen hat Kroatien gestern (18.3.) in Zagreb mit Serbien und Montenegro ein Sozialversicherungsabkommen unterzeichnet. Dieses Abkommen regelt erworbene Rentenansprüche, die Auszahlung der Rente sowie anderer Sozialleistungen für Personen, die diese Ansprüche in einem Staat erworben haben und in dem anderen leben.

Einer der Unterzeichner, der kroatische Minister für Arbeit und Sozialwesen Davorko Vidovic, erklärte, das Abkommen betreffe ungefähr 40 000 Rentner. Genauer ausgeführt handle es sich um mehr als 8 000 Rentner beiderseits, die von Kroatien beziehungsweise von Serbien und Montenegro nach 1992 übernommen worden seien, sowie um ungefähr 30 000 Rentner, die ihre Rentenansprüche in den vergangenen zwölf Jahren erworben hätten. Das Abkommen schließe auch sämtliche Bürger ein, die diese Ansprüche in Zukunft erwerben würden.

Die Renten sind den Betroffenen bislang aus den Rentenfonds des Staates ausbezahlt worden, in dem sie leben. In Kürze werden diese Renten aus den Fonds bezahlt, wo sie erworben wurden. In der Öffentlichkeit wurde in jüngster Zeit die Furcht kroatischer Rentner erörtert, die ihre Rente in Serbien erworben haben, dass sich ihre Renten bedeutend verringern würden, weil die Renten in Serbien niedriger sind. Minister Vidovic betonte jedoch, dass in solchen Fällen Kroatien die Rente ausgleichen werde, so wie es bereits bei Rentnern geschieht, die ihre Rente in Bosnien-Herzegowina erworben haben.

Dieses Abkommen über Sozialversicherungen ist das letzte seiner Art, das Kroatien noch mit einem der Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien abzuschließen hatte. Der Botschafter von Serbien und Montenegro Milan Simurdic unterstrich, dass dieses Abkommen, neben dem über Freihandel und dem über kulturelle Zusammenarbeit, deutlich den Fortschritt der Beziehungen zwischen beiden Staaten zeige. Er würde es außerdem begrüßen, wenn auch im eigentumsrechtlichen Bereich baldmöglichst Fortschritte erzielt würden sowie die Visumspflicht liberalisiert würde. (md)