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Renaissance alter Sowjettheorien

12. Februar 2002

– Moldauische Kommunisten verbieten Schulfach "Geschichte der Rumänen" – Stattdessen soll "Geschichte der Moldau" gelehrt werden

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Chisinau, 11.2.2002, BASA-press, rumän.

Der stellvertretende Bildungsminister, Oleg Babenco, hat den Abteilungsleitern seines Ministeriums eine Beschlussempfehlung vorgelegt, die vorsieht, dass ab dem 1. September 2002 in allen Bildungseinrichtungen das Fach "Geschichte der Rumänen" gestrichen werden. Es soll durch das Fach "Geschichte der Moldau" ersetzt werden.

Auf eine diesbezügliche Frage von BASA-press sagten die Abteilungsleiter, dass der stellvertretende Bildungsminister Babenco nicht mitgeteilt habe, in welcher Schulklasse das neue Fach unterrichtet werde. Ihnen zufolge wird dies festgelegt werden, nachdem die Regierung die Beschlussempfehlung angenommen hat. (...)

Quellen aus dem Umfeld der Regierung, die anonym bleiben wollten, bestätigten gegenüber BASA-press, dass die Beschlussempfehlung über die Einführung des Fachs "Geschichte der Moldau" auf der Tagesordnung der Regierungssitzung vom 13. Februar steht.

Präsident Vladimir Voronin hatte die Erarbeitung eines Lehrbuchs "Geschichte der Moldau" bereits im Juni 2001 angeordnet. Damit beauftragt wurde der Akademiker Vladimir Taranov. Taranov gehört zu den Anhängern der "Moldauischen Theorie", die in der Sowjetzeit kräftig propagiert wurde. Taranov zufolge sind die rumänische und die "moldauische" Sprache zwei unterschiedliche Sprachen, und die Moldauer und die Rumänen sind zwei verschiedene Völker.

Unterdessen hat Bildungsminister Ilie Vancea gegenüber BASA-press erklärt, "dass es im Lehrplan keine großen Änderungen geben wird."

Die Lehrbücher, mit denen zur Zeit die Geschichte der Rumänen gelehrt wird, sind von der Weltbank bestellt und bezahlt worden. (me)