Reisen in der Zukunft
Knapp einen Kilometer lang, in Form einer Wirbelsäule und im Einklang mit der Natur - in Entwürfen skizziert ein italienischer Ingenieur, wie luxuriöse Kreuzfahrtschiffe einmal aussehen könnten.
Schifffahrt neu gedacht
"Heutige Kreuzfahrtschiffe sind schnell, laut und verschmutzen die Umwelt", sagt der italienische Ingenieur Gianluca Santosuosso. Der gebürtige Turiner will das ändern. Sein MorphHotel soll langsam und ressourceneffizient über die Meere treiben.
Der etwas andere Luxus
"Wenn man bereits alles hat, dann ist Zeit der wahre Luxus", sagt Santosuosso. Die muss man auch mitbringen, denn sein Schiff bewegt sich nur sehr, sehr langsam. Die Strömung treibt es an an. So könnte eine Reise durchaus auch mal mehrere Monate dauern.
Klimafreundliches Reisen
Wie eine Schlange windet sich das Hotel durchs Meer. Für die Beleuchtung sorgen Sonnenkollektoren. Außerdem wird durch Wasserkraft an den beiden Enden des Hotels Strom produziert. Das Regenwasser wird gespeichert, schwimmende Gärten versorgen die Passagiere mit frischem Obst und Gemüse.
Organische Struktur
Für alle, denen das Reisen dann doch zu lange dauert, hat das MorphHotel mehrere Anlegestellen für Schiffe - und zusätzlich einen Hubschrauberlandeplatz. Bei einem Sturm oder unruhiger See kann das Schiff seine Form verändern und einen schützenden Kreis um die Boote bilden.
Über Technik zur Architektur
Der in London lebende Ingenieur analysiert bei seinen Entwürfen die Natur. So auch bei diesem Plan für ein Haus in den Dünen. Die Richtung und die Intensität des Windes in den Dünen wechseln ständig. Daran hat sich Santosuosso orientiert und speziell dafür ein Wohnmodell entwickelt.
Komplexes sichtbar machen
Eine computergestützte Windanalyse hat ihm dabei geholfen. "Die Natur ist so komplex. Dank großer Rechnerleistung können wir nun natürliche Prozesse vollständig modellieren und uns ihr anpassen", so Santosuosso. Der Wind im Dünenhaus wird kanalisiert. Er sorgt für eine ausgelichene Raumtemperatur.
Geschlossener Kreislauf
Bei all seinen futuristischen Entwürfen spielt Energie eine große Rolle. Wie bei seinem MorphHotel soll sich auch dieses Algenhaus autark versorgen. Dabei werden die Algen nach einer Zeit geerntet und in Reaktoren zu Biodiesel verarbeitet. Aus dem Diesel gewinnen die Bewohner dann ihren Strom.
Nicht mehr als Skizzen
Einige Darstellungen wirken schon sehr real - so wie diese Google Maps-Montage mit dem ankernden MorphHotel. Aber keines seiner Projekte hat Santosuosso bisher in die Realität umgesetzt. Mit seinem Hotel hofft er nun, den Tourismus zu verändern.
Kleine Schritte
Mehrere Investoren aus der Tourismusbranche sind bereits an ihn herangetreten - das Geld für ein so großes Projekt hat er aber noch lange nicht zusammen. "Ich bin sicher, dass sich das MorphHotel realisieren lässt. Vielleicht wird es schon bald eine kleinere Version davon geben."