Reform der Eurozone: Paris macht Druck
Vor einem Jahr hat Frankreichs junger Präsident Emmanuel Macron an der Sorbonne-Universität einen Maßnahmenkatalog präsentiert, um die Eurozone krisenfest zu machen. Danach ist in Europa einiges passiert. Die populistischen Parteien haben an Zustimmung gewonnen. Und die neue deutsche Regierung ist mehr mit sich selber beschäftigt als mit der Zukunft Europas. Nun steigert Macron den Druck auf Berlin und Brüssel.
Rom versucht sich in Zahlenkosmetik
Nach Meinung des niederländischen Ministerpräsidenten bräuchte die Eurozone kein eigenes Budget, wenn alle 19 Euroländer einen soliden Haushalt hätten. Dem ist aber nicht so. Das größte Sorgenkind ist im Moment Italien. Das Land steckt ohnehin bis zum Hals im Schuldensumpf. Und der neuen Regierung fällt nichts Besseres ein, als noch mehr Schulden aufzunehmen. Nach den Unruhen an den Finanzmärkten rudert Rom etwas zurück. Mehr als ein bisschen Zahlenkosmetik ist das nicht.
EuGH-Gutachter: Anleihekäufe der EZB zulässig
Wir bleiben in der Eurozone. Das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank, das seit über drei Jahren läuft, war von Anfang an umstritten, vor allem in Deutschland. Kritiker reichten eine Verfassungsklage ein. Das Bundesverfassungsgericht teilte die Bedenken und rief daraufhin den Europäischen Gerichtshof an. Nun scheint sich für die Kläger eine juristische Niederlage abzuzeichnen.
Hohe Geldstrafe statt Gefängnis: Fan Bingbing wieder frei
Es kann also noch dauern, bis Karlsruhe das letzte Wort spricht. Im Falle der bekanntesten Schauspielerin Chinas, Fan Bingbing, scheint das letzte Wort gesprochen zu sein. Statt Gefängnisstrafe muss die Steuerflüchtige knapp acht Milliarden Yuan zahlen. Das sind umgerechnet 110 Millionen Euro. Ganz China diskutiert über diese unglaubliche Höhe der Geldstrafe. Doch keinen scheint es zu interessieren, dass sie vorher über drei Monate ohne Anklage festgehalten wurde.
Technik: Sophie Weber
Moderation: Zhang Danhong