Rebellen jetzt zu Gesprächen bereit
31. Dezember 2013Die Rebellen im Südsudan sollen die strategisch wichtige Stadt Bor am Dienstag eingenommen haben. "Bor ist unter unserer Kontrolle", teilte ein Sprecher der Rebellen der Nachrichtenagentur AFP mit. Seit den frühen Morgenstunden befinden sich die Aufständischen in schweren Kämpfen mit der Sudanesischen Volksbefreiungsarmee (SPLA) um die Hauptstadt des Bundesstaats Jonglei.
Nach Angaben der "Sudan Tribune" werden die Rebellen dabei von einer 25.000-Mann starken Jugendmiliz unterstützt und sind damit der SPLA zahlenmäßig überlegen. Die jungen Kämpfer reiben ihren Körper in Asche ein und werden ob dieser Körperbemalung auch als "White Army" bezeichnet.
Die Rebellen hatten bereits Mitte Dezember kurze Zeit die Kontrolle über Bor, doch die SPLA konnte die Stadt wieder einnehmmen. Seitdem sind über Tausend Menschen getötet worden und zehntausende Bewohner sind in den vergangenen Tagen auf das Gelände der UN-Mission in Bor geflohen. 70.000 Menschen verließen aus Angst vor den Kämpfen die Stadt.
Viele unter ihnen gehören der Dinka-Ethnie an und befürchten, Opfer von ethnisch motivierten Übergriffen der Nuer zu werden. Das offenbart auch der ethnischen Hintergrund des Konfliktes: Präsident Salva Kiir ist Dinka, Riek Machar und seine Rebellen gehören der Nuer-Volksgruppe an.
Waffen sollen schweigen während der Gespräche in Äthiopien
Nach zweiwöchigem Blutvergießen werden derweil Rebellenführer Machar und Präsident Kiir zu Friedensverhandlungen im Nachbarland Äthiopien erwartet. Zunächst hieß es, Machar werde eine dreiköpfige Delegation in die Hauptstadt Addis Abeba schicken. Nun kommen der Rebellenchef und der Präsident persönlich, um direkte Gespräche zu führen, wie eine Sprecherin des äthiopischen Außenministerium mitteilte.
Unklar blieb zunächst, ob die Gefolgsleute Machars und Kiirs während der Verhandlungen auch einen Waffenstillstand einhalten werden. Die ostafrikanische Regionalorganisation IGAD gab bekannt, kurz vor Ablauf eines Ultimatums der Nachbarstaaten hätten die verfeindeten Parteien zugestanden, die Kampfhandlungen vorerst einzustellen. Die ostafrikanischen Staaten und die Afrikanische Union (AU) hatten mit Sanktionen gedroht, sollte es nicht zu einem Dialog kommen.
zam/wl/sc (afpe, dpae, rtre, epd)