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Raúl: "Ich fiebere mit beiden Teams mit"

Thomas Klein25. Februar 2014

Für Spaniens Stürmer-Star Raúl wird die Partie im Achtelfinale der Champions League zwischen Schalke 04 und Real Madrid ein ganz besonderes Erlebnis. "Seine" Nummer sieben steht dabei besonders im Fokus.

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Raul Gonzales Schalke 04 Abschied
Bild: Reuters

Königsblaue Schalker gegen die Königlichen

Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies und der damalige Trainer Felix Magath ließen sich nicht lumpen. Für die Präsentation ihres neuen Superstars Raúl González Blanco, kurz Raúl, wurde in der Schalker Arena am 28. Juli 2010 der blaue Teppich ausgerollt. Zwei Bergleute aus der nahegelegenen Zeche Auguste Victoria standen bereit, um dem Rekordstürmer von Real Madrid ein Stück Kohle zu überreichen, denn Tradition wird beim Arbeiterverein aus dem Ruhrgebiet groß geschrieben. Zu den Klängen des "Steiger-Liedes" und unter tosendem Applaus der Fans, betrat Raúl sein neues Wohnzimmer.

Der spanische Superstar und Schalke 04 - es sollte eine besondere Verbindung werden. Insgesamt erzielte Raúl 28 Tore in 66 Spielen für die Königsblauen, in der Saison 2010/11 führte er Schalke ins Champions-League-Halbfinale und gewann mit seinem Club den DFB-Pokal. Nach zwei Jahren war dann Schluss auf Schalke. Sein Trikot mit der Rückennummer sieben erhielt nach seinem Abschied einen Ehrenplatz, zudem wurde Raúl in die "Ehrenkabine" des Vereins aufgenommen. "Ich hatte zwei wundervolle Jahre hier", sagte der Stürmer. "Ich werde sie immer im Herzen halten."

Raúl bei seiner Vorstellung in der Schalke-Arena. (Foto: dpa)
Raúl bei seiner Vorstellung 2010 in der Schalke-ArenaBild: picture-alliance/dpa

"Aus der Beobachterperspektive"

Jetzt kommt es im Achtelfinale der Königsklasse zum Aufeinandertreffen seiner beiden Ex-Klubs Real Madrid und Schalke 04. Kein Wunder, dass Raúl sich nicht entscheiden kann, wem er die Daumen drücken soll. "Ich genieße die komfortable Position, mit beiden Teams mitfiebern zu können", sagte der ehemalige Stürmer dem Vereinsmagazin "Schalker Kreisel". Für welche Mannschaft er gern aktiv wäre, steht für den 36-Jährigen dagegen fest: "Ganz einfach - in der Arena für Schalke und im Bernabeu für Real." Aber eigentlich sei er "ganz froh, das Ganze als Fan aus der Beobachterperspektive genießen zu können".

Bei Real Madrid spielte Raúl insgesamt 16 Jahre. Sein Trikot mit der Rückennummer sieben sollte nach seinem Abschied eigentlich nicht mehr vergeben, mittlerweile jedoch haben die Spanier einen würdigen Nachfolger gefunden: Christiano Ronaldo. Der Portugiese gehört zu den besten Stürmern der Welt und hat auch in dieser Champions-League-Saison sein Können bereits unter Beweis gestellt. Bisher erzielte der 29-Jährige neun Treffer in der Gruppenphase. "Er erlebt die stärkste Phase seiner Karriere und trifft beinahe in jedem Spiel. Seine Leistungen und seine Konstanz stechen einfach heraus", warnt Raúl seine ehemaligen Schalker Mitspieler.

Wer stoppt Ronaldo?

Wer gegen den Weltstar verteidigen wird, ist bei den Gelsenkirchenern weiter unklar, denn Defensivmann Benedikt Höwedes ist nach einem Muskelfaserriss noch nicht ganz fit. "Er muss sagen, ob er in der Lage ist", sagte Sportdirektor Horst Heldt. "Es wäre natürlich wichtig, wenn er spielen könnte." Aber auch Höwedes alleine könnte die größte Herausforderung des Spiels, nämlich Reals Superstar Ronaldo am Toreschießen zu hindern, nicht alleine lösen. "Egal wer spielt, er braucht Unterstützung."

Treffesicher in der Königsklasse: Madrids Superstar Ronaldo. (Foto: efe)
Treffsicher in der Königsklasse: Madrids Superstar Ronaldo hat in dieser Saison bereits neunmal getroffenBild: picture-alliance/dpa

Selbstbewusst ins Spiel

An der fehlenden Selbstsicherheit der Schalker dürfte es hingegen nicht scheitern. Nach 13 von 15 möglichen Punkten in der Bundesliga-Rückrunde und mittlerweile acht Pflichtspielen in Folge ohne Niederlage ist das Selbstbewusstsein beim Team von Trainer Jens Keller gewachsen. Schalke müsse in beiden Spielen "über seine Grenzen gehen. Alle Spieler auf dem Platz müssen 120 Prozent bringen und ihr ganzes Potenzial abrufen," weiß Raúl.

Die Königsblauen gehen also nicht ganz chancenlos in das Achtelfinal-Hinspiel (26.02.2014, 20:45 MESZ) gegen Real Madrid, denn kämpfen und hart arbeiten gehört zu den Schalker Tugenden. Und an eine Chance glaubt auch der Weltstar: "Besonders in der eigenen Arena, vor dieser verrückten Kulisse, kann Schalke über sich hinauswachsen", meinte der 36-jährige Raúl. "Und wer weiß: Wenn sie es schaffen, einen Vorsprung mit nach Madrid zu nehmen, haben sie vielleicht eine Chance aufs Weiterkommen."