Rüstung "Made in Germany"
Panzer, Gewehre und U-Boote sind nur einige Rüstungsgüter, die deutsche Firmen in die Welt verkaufen. Die Regierung kontrolliert zwar den Rüstungsexport. Aber so mancher Geschäftspartner von einst wechselte die Seite.
Weltweit gefragter Kampfpanzer
Rund 3000 mal hat die Münchner Firma Krauss-Maffei Wegman den "Leopard 2" verkauft. Die Bundeswehr und westliche Staaten nutzen den Panzer, ebenso wie die Armeen Chiles und Singapurs. Für Indonesien und Katar liegen Medienberichten zufolge Exportgenehmigungen vor. Saudi-Arabien verlor das Kaufinteresse, nachdem in Deutschland wegen der Menschenrechtslage dort massive Kritik laut geworden war.
Global im Einsatz: das G3
Die Oberndorfer Firma Heckler & Koch stellte das Sturmgewehr G3 in den 50er-Jahren vor und entwickelte es ständig weiter. Das Gewehr wurde nicht nur in Deutschland gebaut. Über die Jahre genehmigten Bundesregierungen Linzenzproduktionen für 15 Länder. So darf das G3 noch heute im Iran hergestellt werden. Vorsichtige Schätzungen gehen von sieben Millionen gebauten G3 weltweit aus.
Milliardengeschäfte mit Waffen
Laut dem schwedischen Forschungsinstitut Sipri ist Deutschland der drittgrößte Waffenexporteur der Welt. Die Bundesregierung kritisiert die Sipri-Zahlen als nicht nachvollziehbar. Aber die Daten der Regierung sind keinesfalls klarer. Im jährlichen Rüstungsexportbericht werden weder ausgeführte Rüstungsgüter noch die Produzenten offengelegt, weshalb das Papier immer wieder in der Kritik steht.
Deutsche Rüstung in alle Welt
Laut dem aktuellen Bericht der Bundesregierung wurden im Jahr 2011 Rüstungsexporte in Höhe von insgesamt 5,4 Milliarden Euro genehmigt. In den Rüstungsexportbericht erfasst die Regierung nicht nur Waffen, Munition, Fahrzeuge und sonstige Ausrüstung für Armeen, sondern ebenso Güter die sowohl militärisch als auch zivil oder polizeilich genutzt werden können (sogenannte Dual-Use-Güter).
Exportgenehmigungen für 5,4 Milliarden Euro
In ihren Rüstungsexportberichten schreibt die Bundesregierung regelmäßig, dass die meisten Ausfuhren für NATO- und EU-Staaten oder NATO-gleichgestellte Länder (z.B. Australien) genehmigt werden. 2011 wurden für diese Staatengruppe Exportgenehmigungen in Höhe von 3,1 Milliarden Euro ausgestellt. In sogenannte Drittländer durften Rüstungsgüter im Wert von 2,3 Milliarden Euro ausgeführt werden.
Exportschlager U-Boot
Beim Verkauf von U-Booten ohne Atomantrieb ist Deutschland Weltmeister. Seit Ende der 60er Jahre wurden mehr als 120 U-Boote in 17 Länder exportiert. Zuletzt sorgte ein Geschäft mit Israel für Aufsehen. Die sechs Boote der Dolphin-Klasse wurden im israelischen Auftrag in Deutschland entwickelt; fünf wurden bereits gebaut. Es besteht der Verdacht, dass die Boote Atomwaffen einsetzen können.
"Fuchs" auf sechs Rädern
Der Radpanzer "Fuchs" der Firma Rheinmetall wird meist für den Transport von Truppen verwendet. In einer Spezialausführung kann er auch atomare, biologische und chemische Waffen aufspüren. Insbesondere diese Version ist bei vielen Armeen gefragt. 2011 genehmigte die Regierung unter Kanzlerin Angela Merkel den Verkauf von 54 "Füchsen" nach Algerien und die dortige Lizenzproduktion von 1200 Stück.
Das MG3 - seit mehr als 40 Jahren in Gebrauch
Theoretisch kann das deutsche Maschinengewehr MG3 etwa 1150 Schuss in der Minute abgeben. Nach der Einführung bei der Bundeswehr, fand das MG3 der Firma Rheinmetall weltweit Verbreitung. Noch heute wird es beispielsweise in Pakistan und Mexiko in Lizenz produziert.