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Rätselhaftes Schwäne-Sterben im Westen Kasachstans

23. April 2003

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Astana, 16.4.2003, 1330 GMT, KASACHISCHES FERNSEHEN I, russ.

Das Gebiet Mangistau (im Westen Kasachstans - MD) gehört zu einer Region, in der Vögel den Winter verbringen. Dazu gehören auch Flamingos und Schwäne. Diese wundervollen Exemplare der Fauna schmücken mehrere Monate im Jahr die Küste des Kaspischen Meeres. In diesem Jahr kam es aber zu einer Tragödie - zu einem massenhaften Sterben von Schwänen. Wie es heißt, sind 150 dieser Vögel verendet.

(Korrespondentenbericht) In Bautino an der Küste des Kaspischen Meeres hat es ein Massensterben von Schwänen gegeben. Mehr als 20 Schwäne wurden tot aufgefunden . Mehrere Dutzend toter Schwäne fand man bei einer weiteren Küsteninspektion. Es wurden Wasser- und Bodenproben genommen. Die Ergebnisse der Analysen, die in verschiedenen Laboratorien vorgenommen wurden, sind ähnlich und traurig.

Iklas Nogajew, Leiter der regionalen Umweltschutzverwaltung) Die von uns vorgenommene Analyse hat gezeigt, dass die Konzentration von Kupfer im Boden die zulässige Grenze um das 50-Fache übersteigt. Die Konzentration von Zink ist 16 Mal, die von Kadmium zehn Mal höher als zulässig. Eine Analyse von Wasserproben ergab, dass die Menge von Öl im Wasser die zulässige Grenze um das 25-Fache übersteigt, die von Phenol um das Zwölffache.

(Korrspondent) Trotz dieser Angaben sind Fachleute von Mangistau zurückhaltend damit, den Tod der Schwäne auf die Umweltverschmutzung zurückzuführen. Sie warten auf die Ergebnisse von Analysen, die in zwei Instituten in (der ehemaligen Hauptstadt - MD) Almaty vorgenommen werden. Inzwischen herrscht die Ansicht, Hunger sei der Hauptgrund für den Tod der Schwäne. Sie wurden weit entfernt von Wohngebieten gefunden und ihre Mägen waren leer. Am Rande von Städten und Dörfern werden die weißen Prachtvögel während des Winters regelmäßig von Menschen gefüttert. Es ist eine der bevorzugten Freizeitbeschäftigungen der Bewohner von Aktau (regionales Verwaltungszentrum - MD). Vergessen werden darf aber nicht die Tatsache, dass in dem Gebiet, in dem es zu dem Massensterben von Schwänen kam, nach Gas und Öl geschürft wird - wenn auch nicht direkt in Bautino. (TS)