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Qatar Airways droht mit Airbus-Boykott

1. Juli 2014

Sie wachsen rasch und setzen ihre europäische Konkurrenz mächtig unter Druck: Die Golf-Airlines stehen vielfach in der Kritik. Nun setzt sich die staatliche Qatar Airways aus Doha zur Wehr und geht in die Offensive.

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Qatar Airways Airbus A340-600 (Foto: AFP)
Bild: Karim Jaafar/AFP/Getty Images

Die arabische Fluggesellschaft droht für den Fall weiterer Flugbeschränkungen in Europa mit Konsequenzen bei seinen Airbus-Bestellungen. Schon jetzt wachse die Gesellschaft oft nur dank größerer Flugzeuge, weil die Start- und Landerechte an den europäischen Flughäfen begrenzt seien, sagte Qatar-Airways-Chef Akbar Al-Baker dem "Handelsblatt". "Wenn dies weiter begrenzt wird, werden wir aufhören, europäische Flugzeuge zu kaufen." Seine Gesellschaft habe 186 Bestellungen bei Airbus. "Welchen Einfluss hätte das auf deutsche Arbeitsplätze?", fragte der Manager.

Den Vorteil der arabischen Fluggesellschaften sieht Al-Baker unter anderem darin, dass es an Flughäfen wie in Dubai oder Katar kein Nachtflugverbot gibt. "Unsere Kurzstreckenflugzeuge sind täglich 14 Stunden im Einsatz, Lufthansas nur 7,5 Stunden. Unsere Langstreckenflieger sind 17 Stunden am Tag im Einsatz, bei Lufthansa nur zwölf Stunden", sagte er der Zeitung. Die Flugzeuge seien für beide Unternehmen gleich teuer, doch Qatar Airways könne die Jets mehr nutzen.

Vorwürfe wegen unerlaubter Staatshilfen

Verschiedene deutsche Flughäfen hätten gefragt, ob seine Gesellschaft sie anfliegen könne, sagte Al-Baker. "Die Lufthansa würde nichts verlieren, ihr eigentliches Problem ist die Effizienz." Er bezeichnete Lufthansa als "wunderbare Airline". Sie werde jedoch von den Gewerkschaften geknebelt. Zu den Vorwürfen der Konkurrenz, unerlaubte Staatshilfen zu erhalten, sagte er, wenn die Regierung Geld in die Airline investiere, dann sei das keine Staatshilfe, sondern eine Kapitalspritze, denn die Airline sei auf Expansionskurs.

Qatar Airways ist staatlich und hat ihren Sitz in Doha im Emirat Katar. Sie zählt zu den rasant wachsenden Airlines am Persischen Golf. Die Airline ist Erstkunde des neuen Airbus-Jets A350, der Ende des Jahres ausgeliefert werden soll. Insgesamt hat die Arline über 280 Flugzeuge für mehr als 50 Milliarden Dollar bestellt. Qatar Airways setzte weiter "auf Wachstum, auf Streckenausbau und auf den Ausbau von Doha als Drehkreuz", sagte Al-Baker der Zeitung.

ul/sc (dpa)