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Putins überraschende Kehrtwende

31. März 2022

Russland akzeptiert wohl doch Eurozahlungen für Gas +++ Mangelnde Geschlossenheit der Europäer +++ Der Arbeitsmarkt und der Krieg +++ Die Kosten ungewollter Schwangerschaften 

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Gestern sah es noch so aus, als könnte es sehr bald eng werden mit der Verfügbarkeit von russischem Erdgas in Deutschland. Kreml-Chef Wladimir Putin hatte ja angekündigt, sein Erdgas nur noch gegen Zahlungen in Rubel zu verkaufen, Deutschland und die G7-Staaten hatten das abgelehnt. Und angesichts der Gefahr, dass Russland bald den Hahn zudreht, verkündete die Bundesregierung dann auch gleich die erste Warnstufe eines Notfallplans. 

Völlig überraschend kam dann etwas, das wie eine Kehrtwende aussieht: In einem Telefonat sicherte Putin dem deutschen Kanzler Olaf Scholz zu, dass die europäischen Vertragspartner weiterhin in Euro zahlen könnten. Auch Italiens Premier Mario Draghi hat gestern mit Putin telefoniert, und wie Scholz hatte auch er verstanden, dass die Europäer weiterhin in Euro zahlen können. Allerdings müssen sie dafür wohl Konten bei einer russischen Bank einrichten.

Energiepolitik ohne Einigkeit

Der Kurswechsel Russlands - wenn er denn wirklich einer ist - kam überraschend und hat auch viele erleichtert - schließlich scheint ein sofortiger Lieferstopp jetzt erst einmal vom Tisch. Die Europäer, die kurz zuvor noch darüber diskutiert haben, ob sie selbst auf russisches Gas verzichten sollten, habe so etwas Zeit gewonnen. Eines hat die Diskussion um russisches Öl und Gaslieferungen auf jeden Fall deutlich gemacht: Wenn es um die Energiepolitik geht, agieren die Länder der Europäischen Union alles andere als geschlossen.

Der Arbeitsmarkt und der Krieg

Die Energiepreise steigen in Deutschland und ganz Europa, und mit ihnen die Inflation - eine direkte Folge des Krieges. Nur vom Arbeitsmarkt kommen unverändert positive Signale. Für die EU wurden heute die Zahlen für Februar veröffentlicht, demnach ist die Arbeitslosigkeit auf ein Rekordtief gesunken. Für Deutschland liegen bereits die März-Zahlen vor, und auch hier gibt es gute Nachrichten.

Ungewollte Schwangerschaften

Seitdem Russland die Ukraine angegriffen hat und in Europa wieder Krieg herrscht, werden viele andere Themen in den Hintergrund gedrängt - zum Beispiel der Weltbevölkerungsbericht, der gestern in Berlin vorgestellt wurde. Der machte auf eine Zahl aufmerksam, die gravierende Folgen hat, darunter auch wirtschaftliche Kosten: Fast die Hälfte aller Schwangerschaften weltweit sind unbeabsichtigt, so der Bericht.

 

Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker
Technik: Tom Schmidt

 

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Andreas Becker
Andreas Becker Wirtschaftsredakteur mit Blick auf Welthandel, Geldpolitik, Globalisierung und Verteilungsfragen.