1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Putin: "Lassen Sie die Kinder in Ruhe"

18. Januar 2014

Homosexuelle würden in Russland nicht diskriminiert, beschwichtigt Russlands Präsident Putin kurz vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi. Im gleichen Atemzug wirft er ihnen vor, pädophil zu sein.

https://p.dw.com/p/1Aszj
Weihnachtsmesse in Weliki Ustjug - Putin und Kind (Foto: dpa)
Bild: dpa

Der russische Präsident Wladimir Putin hat das Verbot der sogenannten "Propaganda von Homosexualität" verteidigt. "Es gibt kein Verbot nichttraditioneller Formen sexueller Beziehungen zwischen den Menschen. Wir haben lediglich ein Verbot der Propagierung von Homosexualität", sagte Putin bei einem Treffen mit jungen Freiwilligen, die zur Unterstützung der Olympischen Spiele in Sotschi eingesetzt werden.

Schwulen und Lesben sicherte Putin zu, dass sie bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi keine Verfolgung zu befürchten hätten. "Sie können sich ruhig und entspannt fühlen", sagte er. Um dann allerdings hinzuzufügen: "Aber bitte, lassen Sie die Kinder in Ruhe." Dass Homosexualität und Pädophilie nicht dasselbe sind, also Schwule und Lesben nicht automatisch pädophil sind, erwähnte er freilich nicht.

Internationale Kritik

Das russische Gesetz gegen "Propaganda von Homosexualität" hatte international für Kritik gesorgt. Die USA nominierten demonstrativ mehrere bekennende Homosexuelle für ihre Delegation, die sie zu den Olympischen Spielen schickt. Am Dienstag prangerten zudem 27 Nobelpreisträger in einem Brief an Putin die Diskriminierung von Homosexuellen in Russland an.

Zuletzt hatte EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström bei einem Besuch in Moskau das "Verbot von Homosexuellen-Propaganda" als Gefahr für die Menschenrechte kritisiert. Putins fragwürdige Äußerungen, die nahelegen, dass Homosexuelle sich Kindern gerne in sexueller Absicht nähern, dürfte erneut Kritik nach sich ziehen.

det/sc (afp, dpa, rtr, sid)