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"Pussy Riot" sucht die Konfrontation

17. Juli 2013

Zwei ihrer Mitglieder sitzen im Straflager - doch die kremlkritische Frauen-Punkband "Pussy Riot" lässt sich davon nicht abschrecken und meldet sich mit einem rebellischen Song zurück.

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'Pussy Riot'-Aktivistin beschmiert Porträt von Rosneft-Präsident Setschin (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

"Wie im roten Gefängnis": In einem neuen Musikvideo, das auf ihrer Homepage veröffentlicht wurde, hauen die Aktivistinnen von "Pussy Riot" mächtig auf die Pauke. Ihr Vorwurf: Zum Wohle von Kremlchef Wladimir Putin würden russische Staatskonzerne gewaltige Öl- und Gasgewinne unterschlagen.

Bei dem Videodreh besetzten die traditionell mit Strickmasken vermummten Frauen nach eigenen Angaben Förderanlagen des staatlichen Ölunternehmens Rosneft. Dort hängten sie überdimensionale Porträts von Rosneft-Präsident Igor Setschin (Artikelbild) und Chefermittler Alexander Bastrykin auf, die beide als enge Vertraute Putins gelten, und beschmierten sie mit Öl. Setschin sorge dafür, dass die Einnahmen direkt an Putin gingen, und Bastrykin verhindere, dass dies aufgedeckt werde, behauptet die Band.

Songtext einer Inhaftierten

Den Text des Songs habe die in einem Straflager eingesperrte Nadeschda Tolokonnikowa mitverfasst, heißt es. Wie ihre Mitstreiterin Maria Aljochina sitzt sie eine zweijährige Strafe ab.

Wegen "Rowdytums aus religiösem Hass" waren im August 2012 insgesamt drei "Pussy Riot"-Aktivistinnen verurteilt worden - ungeachtet internationaler Proteste. Sie hatten mit einem Auftritt in der Moskauer Erlöserkathedrale gegen eine weitere Amtszeit von Putin und gegen die engen Verbindungen der russisch-orthodoxen Kirche mit der politischen Führung protestiert. Lediglich eine der drei Verurteilten kam später auf Bewährung auf freien Fuß. Zu "Pussy Riot" gehören angeblich etwa 15 Frauen.

Nadeschda Tolokonnikowa (Foto: Reuters)
Hinter Gittern: Nadeschda TolokonnikowaBild: Reuters

wa/ml (dpa, kna)