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Präsident Tadschikistans: Anti-Terror-Operation hat nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht

20. Juni 2002

– Weitere Zunahme des Drogenhandels beklagt

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Duschanbe, 19.6.2002, ASIA-PLUS, russ.

"Der Rat der Kommandeure der Grenztruppen der GUS-Staaten hat für die Gewährleistung der Sicherheit in der Region und beim Kampf gegen den internationalen Terrorismus eine große Bedeutung", sagte der Präsident der Tadschikischen Republik, Emomali Rachmonow, in seiner Rede auf der 44. Sitzung des Rates der Kommandeure der Grenztruppen der GUS-Staaten. "Die Ereignisse vom 11. September vergangenen Jahres haben die Weltgemeinschaft vor die Aufgabe gestellt, dem internationalen Terrorismus entschieden Widerstand zu leisten. Da auch die zentralasiatischen GUS-Staaten sich an der Anti-Terror-Kampagne beteiligen und internationale Kräfte in diesen Ländern stationiert sind, muss davon ausgegangen werden, dass Terrorgruppen Vergeltungsschläge gegen diese Staaten verüben können", sagte der Präsident.

Das tadschikische Staatsoberhaupt unterstrich ferner, dass die Situation in den Nachbarstaaten, darunter auch in Afghanistan, derzeit unterschiedlich sei. Eine endgültige Stabilisierung in Afghanistan könne nur eine Regierung garantieren, in der alle ethnischen Gruppen des Landes vertreten seien. "Die Übergangsregierung hat faktisch nur Kabul unter Kontrolle. Auf dem Land sorgen Feldkommandeure und lokale Führer auf ihre eigene Weise für Ordnung", betonte Emomali Rachmonow.

"Untersuchungen zum Drogenhandel haben gezeigt, dass die Anti-Terror-Operation nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht hat", so Emomali Rachmonow. Er sagte weiter: "Im Gegenteil, die Produktion von Drogen und deren Verbreitung nehmen weiterhin zu. Im vergangenen Jahr stieg der Umfang der Drogenmenge, die aus dem Verkehr gezogen wurde, um 23,15 Prozent. Es waren 8801 Kilogramm. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres hat sich diese Tendenz fortgesetzt und es wurden 13 Prozent mehr Drogen beschlagnahmt als im gleichen Zeitraum des Vorjahres."

Nach Expertenschätzungen wird die Opiumernte dieses Jahr in Afghanistan die Rekordmenge aus dem Jahr 1990 übersteigen, als 4600 Tonnen Opium produziert worden waren. (...) (MO)