Profisport trotz Coronavirus

Harte Kerle sind sie zweifelsohne: die Spieler der National Rugby League in Australien, bei der auch Teams aus Neuseeland antreten. Geht es nach dem Willen der Liga-Bosse sollen sie auch dem Virus trotzen. Die nächste Spielrunde wird vor leeren Rängen ausgetragen. Die Verantwortlichen erwägen auch, mit einer reduzierten Anzahl von Mannschaften weiter zu machen.

Statt wie geplant in dieser Woche mit der Saison zu beginnen, haben die Verantwortlichen im australischen Aussie Rules Football reagiert. Die Anzahl der Spiele wird verkürzt und die Spielzeit soll Ende Mai starten. Damit will man der Corona-Krise Rechnung tragen, auch Gehaltskürzungen für die Spieler und Finanzhilfen für die Klubs stehen im Raum.

Immer nur ein Spieler am Tisch, genügend Sicherheitsabstand, denkbar auch ohne Zuschauer - Snooker hat tatsächlich die Voraussetzungen, um den Betrieb weiter aufrecht erhalten zu können. Am 18. April startet im legendären Crucible Theatre von Sheffield die Weltmeisterschaft. Ein kleineres Turnier wurde abgesagt, aber über die WM hat der Verband noch nicht entschieden.

Der australische Fussballverband möchte die letzten sechs Wochen der A-Liga ohne Fans stattfinden lassen. Die Saison könnte gegebenenfalls auf drei oder vier Wochen verkürzt werden. Das Finale der W-League, Australiens höchster Frauenliga, wird am Wochenende hinter verschlossenen Türen ausgetragen.

Die meistens in England stattfindenden Veranstaltungen der Cage Warriors, einer Mixed-Martial-Arts-Serie, sollen am 20. März plangemäß fortgesetzt werden. Sie wurden aber von London nach Manchester verlegt. Ob das sicherer ist?

Im russischen Jekaterinburg findet das Kandidatenturnier noch bis zum 3. April statt. Das Preisgeld beträgt 500.000 Euro. Der Sieger erkämpft sich das Recht, den amtierenden Weltmeister Magnus Carlsen aus Norwegen herauszufordern. Die WM soll im Rahmen der Weltausstellung Expo in Dubai Ende des Jahres stattfinden. So lautet zumindest der Plan ...

Sportler aus aller Welt und zehntausende Fans im sommerlichen Tokio - ist das noch ein realistisches Szenario? 70 Prozent der Japaner glaubt laut einer Umfrage nicht mehr daran. Ministerpräsident Shinzo Abe jedoch bekräftigt: "Wir wollen die Spiele in jedem Fall wie geplant und ohne Schwierigkeiten austragen, indem wir die Ausbreitung der Infektionen stoppen." Zweifel sind angebracht.