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Produktion bricht überraschend ein

12. Dezember 2013

Rückschlag für die Wirtschaft der Euro-Zone: Die Unternehmen fuhren ihre Produktion im Oktober so stark herunter wie seit über einem Jahr nicht mehr - muss die EZB handeln?

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Symbolbild Eurozone (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Unternehmen in der Euro-Zone stellten im Oktober überraschend 1,1 Prozent weniger her als im Vormonat. Das teilte die Statistikbehörde Eurostat in Brüssel mit. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit einem Wachstum von 0,3 Prozent gerechnet, nachdem es bereits im September ein Minus von 0,2 Prozent gegeben hatte. Die Produktion sank sowohl bei dauerhaften Konsumgütern als auch bei Investitionsgütern wie Maschinen und Anlagen.

Der Rückgang deutet auf eine wacklige Konjunktur in der Euro-Zone hin, die bereits in den Sommermonaten nur noch um 0,1 Prozent gewachsen war. Mehr als ein Plus von 0,2 Prozent sei im laufenden vierten Quartal nun nicht mehr drin, erwartet die Commerzbank. "Die Industrie ist kein Zugpferd für die Erholung der Wirtschaft in der Euro-Zone", sagte Ökonom Ben May von Capital Economics. "Die Wirtschaftserholung bleibt fragil und holprig", sagte ING-Experte Martin van Vliet.

Euro-Raum am Rand der Stagnation

Weitere Lockerung der Geldpolitik?

Damit gerät die Europäische Zentralbank (EZB) wieder stärker ins Blickfeld, die erst im November ihren Leitzins auf das Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt hatte. "Die heutigen Daten dürften die Spekulationen über eine weitere Lockerung der Geldpolitik seitens der EZB anfeuern", sagte Commerzbank-Ökonom Christoph Weil. Er geht davon aus, dass die Zentralbank den Geschäftsbanken erneut billiges Geld zukommen lässt - allerdings unter Auflagen. Möglich ist, dass nur diejenigen Banken in den Genuss der Geldspritze kommen, die den Unternehmen ihres Landes mehr Kredite geben. Das könnte Investitionen und damit die Konjunktur ankurbeln.

Wie die EZB in ihrem jüngsten Monatsbericht mitteilte, wird die Wirtschaft dieses Jahr im gemeinsamen Währungsraum schrumpfen und im kommenden Jahr um 1,1 Prozent zulegen. . Für 2015 erwarten die Währungshüter dann eine Beschleunigung des Wirtschaftswachstums auf 1,5 Prozent. Außerdem rechnen sie mit einer langen Phase geringer Teuerung. Preisstabilität gewahrt sieht.

ul/qu (rtr)