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Pro: Die Gesundheit ist das wichtigste Gut

22. Mai 2009

Der Europäische Gerichtshof hat der Apotheken-Kette DocMorris eine Abfuhr erteilt – in Deutschland dürfen weiterhin nur zugelassen Pharmazeuten eine Apotheke führen. Gut so, meint Julia Bernstorf.

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Bild: DW

Freier Wettbewerb - das war viele Jahre fast schon ein Zauberwort, nicht nur in der Europäischen Union. Dass ein Mangel an Regulierung aber keineswegs immer im Sinne der Verbraucher und Bürger ist, zeigt sich nicht zuletzt an der derzeitigen Wirtschaftskrise. Doch warum gibt es nun ausgerechnet bei den Apotheken schärfere Vorgaben als in anderen Branchen? Weil ihr Geschäft das wichtigste Gut des Menschen betrifft: Seine Gesundheit. Und hier haben die Apotheken eine besondere Verantwortung. Immer mehr Menschen gehen bei Beschwerden nicht mehr zum Arzt, sondern direkt in die Apotheke. Dort sind sie auf eine gute Beratung angewiesen.

Deshalb ist es richtig, dass diese von ausgebildeten Apothekern geführt werden müssen. Nur ein Pharmazeut kann die Kenntnisse und Ausbildung seiner Angestellten richtig beurteilen. Nur er kann Patienten richtig beraten. Und - so die Erwartung der EU - nur ein Fachmann wird immer das beste Medikament empfehlen und nicht das Teuerste. Dabei setzen die Richter darauf, dass einem ausgebildeten Apotheker seine fachliche Reputation am Ende immer wichtiger sein wird als höhere Gewinne. Im Sinne der Verbraucher bleibt zu hoffen, dass der Gerichtshof mit dieser Annahme richtig liegt.

Autorin: Julia Bernstorf

Redaktion: Dеnnis Stutе