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Präsident Voronin übergibt Israel Akten über Mord an Juden im Zweiten Weltkrieg in Moldova und der Ukraine

24. November 2004
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Chisinau, 23.11.2004, MOLDOVA TV 1, rumän.

Moldova misst dem Ausbau der Beziehungen zu Israel besondere Bedeutung bei. Diese Beziehungen sind durch gegenseitiges Verstehen, eine konstruktive Haltung und gegenseitige Unterstützung gekennzeichnet, erklärte Präsident Vladimir Voronin während seines offiziellen Besuchs in Israel. Gewidmet war der Besuch der Einschätzung des bilateralen Dialogs, dem Abstecken neuer Aufgaben und der Suche nach wirksamen Wegen zur Erweiterung der Zusammenarbeit, so Voronin. Ana Bradu-Josanu berichtet:

(...)

(Voronin auf einer Pressekonferenz) Nach dem Besuch des israelischen Präsidenten [im vergangenen Sommer] in Moldova haben sich unsere Handelsumsätze sofort verdoppelt. Möglicherweise stellen uns diese Zahlen nicht zufrieden, es gibt aber einen beträchtlichen Schritt nach vorn. Ich bin völlig überzeugt, dass unser Besuch in Israel dem Ausbau der Beziehungen dienlich sein wird.

(Katzav) Israel ist am Ausbau der Beziehungen zu Moldova interessiert. Israel hat eine freie Wirtschaft und es gibt hier viele Investoren, die ihre Geschäfte in vielen Ländern erweitern möchten. Israels Geschäftsleute sind zu Investitionen in die moldauische Wirtschaft bereit.

(Korrespondentin) Beide Präsidenten sprachen sich für die Beseitigung der Hindernisse aus, die der wirtschaftlichen Zusammenarbeit im Weg stehen, wie Doppelbesteuerung und Kapitalertragssteuer. Nach Voronins und Katzavs Meinung sollte ein entsprechendes Abkommen vorbereitet und so bald wie möglich unterzeichnet werden.

Mosche Katzav dankte der moldauischen Regierung für die Lebensbedingungen der jüdischen Minderheit und anderer ethnischer Gruppen in Moldova. (...)

Während eines Besuchs in Yad Vashem überreichte Vladimir Voronin über 61 Akten mit Angaben über den Massenmord an Juden während des Zweiten Weltkriegs in Moldova und in der Ukraine.

(Voronin) Es sind Dokumente über die Verbrechen, die während des Großen Vaterländischen Krieges Faschisten in Moldova begangen haben. Wir waren uns einig darüber, dass derartige Dokumente nicht in Archiven gelagert werden, sondern in Holocaust-Museen und dass sie der ganzen Welt als Mahnung dienen sollten.

(...)

(Korrespondentin) Voronin traf heute in Jerusalem auch Israels Premierminister Ariel Scharon. Bei den Gesprächen sagte Voronin, Moldova messe der Vertiefung der Beziehungen mit Israel besondere Bedeutung bei. Voronin verwies auf die Lage in Moldova und die Bemühungen der Regierung in Chisinau um politische, wirtschaftliche und soziale Stabilität im Lande. (...) (TS)