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Tarifstreit bei der Post beigelegt

5. Juli 2015

40 Stunden haben die Tarifgespräche gedauert. Dann erzielten Post und Gewerkschaft Verdi eine Einigung. Sie beschlossen ein umfangreiches Paket mit Lohnerhöhungen. Der Post-Streik soll in der Nacht auf Dienstag enden.

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Ein Briefträger mit voll gepackten Taschen in Düsseldorf (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Nach vierwöchigem Dauerstreik gibt es einen Tarifabschluss bei der Post. Dies teilten das Unternehmen und die Gewerkschaft Verdi in Bad Neuenahr in Rheinland-Pfalz mit. Die rund 140.000 Beschäftigten erhalten demnach zum 1. Oktober 2015 eine Einmalzahlung von 400 Euro sowie zum 1. Oktober 2016 zwei Prozent und zum 1. Oktober 2017 noch einmal 1,7 Prozent mehr Geld.

Der aktuelle Post-Streik soll in der Nacht von Montag auf Dienstag um 24.00 Uhr MESZ enden. Verdi war am 8. Juni in einen unbefristeten Ausstand getreten, bei der Zustellung von Briefen kam es in der Folge zu großen Verzögerungen.

Die Verhandlungsführerinnen Koscis (Verdi) und Kreis (Post) besiegeln die Einigung (Foto: dpa)
Die Verhandlungsführerinnen Koscis (Verdi) und Kreis (Post) besiegeln die EinigungBild: picture-alliance/dpa/F.v. Erichsen

"Wir konnten ein Gesamtpaket vereinbaren, das unseren Mitarbeitern Sicherheit und Perspektive bietet sowie gleichzeitig künftiges Wachstum ermöglicht", sagte Post-Personalchefin Melanie Kreis. "Dies ist ein guter Tag für die Deutsche Post, ihre Kunden und Mitarbeiter", betonte Post-Chef Frank Appel. Die Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis nannte den Abschluss ein "umfassendes Sicherungspaket für die Beschäftigten". Nach dem harten Tarifkonflikt sollten jetzt alle Kollegen bei der Post wieder aufeinander zugehen, riet Post-Vorstand Jürgen Gerdes.

Paketgesellschaften bleiben bestehen

Die Gewerkschaft konnte sich nicht damit durchsetzen, dass die Post die zu Jahresbeginn ausgegliederten Paketgesellschaften aufgibt, in denen die rund 6500 Mitarbeiter weniger Lohn als ihre Kollegen im Konzern erhalten. Die dortigen Mitarbeiter werden auch nicht in den Haustarifvertrag der Post aufgenommen. Die Post verpflichtet sich aber, ihre aktuell im Unternehmen arbeitenden Paketzusteller beim Mutterkonzern zu behalten. Nach Angaben von Verdi betrifft dies rund 7650 Mitarbeiter. Nur neu eingestellte Beschäftigte können damit in die neuen Gesellschaften kommen.

Der Kündigungsschutz bei der Post wird zudem um vier Jahre bis Ende 2019 verlängert. Eine Vergabe von Brief- oder kombinierter Brief- und Paketzustellung an Fremdfirmen ist bis Ende 2018 ausgeschlossen. Die Wochenarbeitszeit bleibt bei 38,5 Stunden.

kle/uh (dpa, rtr, afp)