1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Pinot gewinnt letzte Alpenetappe

25. Juli 2015

Auf der vorletzten Etappe der Tour de France hinauf nach L'Alpe d'Huez gewann der Franzose Thibaut Pinot. Der Brite Christopher Froome steht jetzt unmittelbar vor dem Gesamtsieg - trotz einer erneuten Schwächephase.

https://p.dw.com/p/1G4cw
Der Sieger der 20. Tour-Etappe Thibaut Pinot wirft vor Freude die Arme in die Luft (Foto: REUTERS/Benoit Tessier)
L'Alpe d'Huez gemeistert: Sieger Thibaut Pinot lässt im Ziel seiner Freude freien LaufBild: Reuters/B. Tessier

Christopher Froome hat die letzte entscheidende Hürde auf dem Weg zu seinem zweiten Toursieg nach 2013 mit Ach und Krach genommen. Der 30-Jährige überstand den spannenden Showdown in den Alpen nach seiner kleinen Schwächeperiode vom Vortag nur knapp. An seine starken Vorstellungen aus den Pyrenäen war nicht mehr zu denken. Ohne seinen Helfer Richie Porte hätte auf dem Weg nach L'Alpe d'Huez wahrscheinlich noch akute Gefahr für sein Gelbes Trikot bestanden.

Nairo Quintana hebt beim Zieleinlauf zwei Finger in die Luft (Foto: BELGA PHOTO DAVID STOCKMAN)
Nairo Quintana: Zwei Finger für Platz zwei?Bild: Getty Images/AFP/D. Stockman

Der zweitplatzierte Nairo Quintana versuchte am Samstag in einem gnadenlosen Duell gegen Froome alles. Aber es reichte nur, um dem Briten erneut 1:26 Minuten abzunehmen. Das war zu wenig für einen Machtwechsel an der Spitze der 102. Tour de France. "Es war extrem hart, ich bin sehr erleichtert. Nairo ist jung, er ist sehr stark und hat eine glänzende Zukunft vor sich. Er hat es mir sehr, sehr schwer gemacht", sagte ein erleichterter Froome.

Den prestigeträchtigen Tagessieg auf 1850 Meter Höhe sicherte sich Tibaut Pinot 18 Sekunden vor Quintana. Der FDJ-Kapitän holte den dritten Etappensieg für die Franzosen. Froome rettete als Tagesvierter 1:12 Minuten Vorsprung auf seinen ärgsten Verfolger Quintana in die letzte Tour-Etappe. Gefahr für sein Gelbes Trikot besteht auf den 109,5 Kilometern von Vile d'Avray auf die festlich geschmückten Champs Èlysées in Paris allerdings nicht mehr. Die letzte Tour-Etappe am Sonntag ist für die Klassementsfahrer traditionell eher ein heiterer Ausflug, bei dem schon unterwegs - für die Kameras - Champagner gereicht wird.

Kampf bis zum Schluss

Christopher Froome, Alejandro Valverde und Nairo Quintana (l.-r.) liefern sich einen erbitterten Kampf (Foto: JEFF PACHOUD/AFP/Getty Images)
Christopher Froome, Alejandro Valverde und Nairo Quintana (l.-r.) liefern sich einen erbitterten KampfBild: Getty Images/AFP/J. Pachoud

Auf der nur 110 Kilometer langen "Sprintetappe" in den Alpen ging es auf dem Weg nach L'Alpe d'Huez allerdings noch einmal hoch her. Zunächst attackierte der drittplatzierte Alejandro Valverde beim Aufstieg zum Col de la Croix de Fer 58 Kilometer vor dem Ziel. Dann folgte sein Teamkollege Quintana.

Aber Froome ließ beide nicht weiter weg als rund 20 Sekunden. Am letzten Anstieg versuchte es Quintana, der bei seinem Tour-Debüt 2013 auf Anhieb Zweiter hinter Froome geworden war, noch zweimal. Diesmal kam er weg und inszenierte eine grandiose Jagd nach dem Maillot Jaune.

Sky-Helfer Richie Porte bahnt Christopher Froome den Weg (Foto: EPA/BERNARD PAPON / POOL dpa Bildfunk)
Richie Porte: Der Sky-Helfer bahnt Froome den WegBild: picture-alliance/dpa

Doch es reichte nicht - vor allem Dank Froomes wiedererstarktem Sky-Team: Besonders Porte und Wouter Poels, die zuletzt nicht sehr überzeugt hatten, zeichneten sich als Helfer aus. "Das war unglaublich heute, das Movistar-Team hat alles versucht. Aber zum Glück hat es meinem Freund Chris gereicht", sagte Porte, der das Sky-Team zum Saisonende verlassen wird.

Der 13,8 Kilometer lange Schlussanstieg in das Skiparadies L'Alpe d'Huez wurde für die Profis wieder zur Fahrt durch die wohl verrückteste Partymeile der Welt. Hundertausende Zuschauer feierten Radsport-Karneval im Juli. Nach den tätlichen Angriffen auf Spitzenreiter Froome in den vergangenen Tagen blieb es beim turbulenten Aufstieg durch die 21 Serpentinen diesmal friedlich.

Dem Slowaken Peter Sagan ist das Grüne Trikot des Punktbesten nicht mehr zu nehmen. Er wird es am Sonntag in Paris zum vierten Mal in Serie in Empfang nehmen können.

ck/mgr (dpa, sid)