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Politik

Peking wegen Corona teilweise abgeriegelt

17. Juni 2020

Wegen des neuen Coronavirus-Ausbruchs sind in Peking die Schutzmaßnahmen weiter verschärft worden. Die Behörden riefen die zweithöchste Sicherheitsstufe aus. Mindestens 1250 Flüge wurden gestrichen, Schulen bleiben zu.

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Coronavirus | China Peking  Ausbruch im Fengtai-Distrikt
Medizinisches Personal nimmt bei einem Pekinger eine Abstrichprobe Bild: picture-alliance/dpa/XinHua/Ren Chao

Nach dem neuen Ausbruch des Coronavirus bleibt die Lage in der chinesischen Hauptstadt angespannt. Wie die Pekinger Gesundheitskommission berichtete, wurden in der Stadt 31 weitere Infizierte registriert. Damit gibt es seit Donnerstag bereits 137 bestätigte Infektionen in der 20-Millionen-Metropole. Zuvor waren in Peking über zwei Monate hinweg keine neuen Coronavirus-Fälle festgestellt worden.

In ganz China wurden binnen 24 Stunden 44 neue Coronavirus-Fälle bestätigt, in dieser Zahl sind die 31 in Peking enthalten. Von den Neuinfektionen seien elf auf Reisende zurückzuführen, die nach China zurückkehrten.

Als Reaktion auf den neuen Ausbruch riefen die Behörden am Dienstag die zweithöchste Sicherheitsstufe aus. Damit wird Peking teilweise abgeriegelt. Flüge aus und in die Hauptstadt wurden drastisch reduziert. Mindestens 1250 Flüge wurden am Mittwoch in der chinesischen Hauptstadt gestrichen, wie die staatliche "Volkszeitung" berichtete. Damit entfielen rund 70 Prozent aller geplanten Flüge.

Reiseverbot für Risikogebiete

Bewohner aus Gegenden von Peking, in denen das Risiko als "mittel" oder "hoch" eingestuft wurde, dürften die Stadt nicht mehr verlassen, um zu verhindern, dass sich der neue Ausbruch auf andere Teile des Landes ausweitet. Auch alle anderen Pekinger dürfen nur noch reisen, wenn sie einen negativen Coronatest vorlegen können. Auch die Schulen wurden wieder geschlossen. In anderen chinesischen Städten wurde bereits eine Quarantäne-Pflicht für aus Peking kommende Reisende verhängt.

Bereits in den vergangen Tagen hatten die Behörden damit begonnen, mehrere Nachbarschaften komplett abzuschotten. Fast 30 Wohnviertel in der 21-Millionen-Einwohner-Stadt wurden unter Quarantäne gestellt. Zehntausende Menschen werden auf das Virus getestet. Den neuen Ausbruch des Erregers führen die Behörden auf den Xinfadi-Markt zurück, der nach ihren Angaben seit dem 30. Mai von rund 200.000 Menschen besucht wurde.

Coronavirus | China Peking Großmarkt von Yuegezhuang
Im Großmarkt Xinfadi nahm der neue Coronavirus-Ausbruch wahrscheinlich seinen AnfangBild: picture-alliance/dpa/Tass/Z. Rusinova

Personelle Konsequenzen

Der Xinfadi-Markt lieferte vor seiner Schließung rund 90 Prozent des Gemüses und Obsts für die Metropole. Der Direktor des Marktes sowie zwei Beamte der Pekinger Lokalregierung mussten infolge des Ausbruchs ihre Posten räumen.

Neben Peking meldete die Pekinger Gesundheitskommission am Dienstag zwei weitere lokale Infektionen in den Provinzen Hebei und Zhejiang. Die weltweite Coronavirus-Pandemie hatte in der zentralchinesischen Stadt Wuhan ihren Ursprung. Bereits seit Wochen wurden landesweit jedoch kaum noch neue Fälle registriert, weshalb es in China die Hoffnung gab, das Virus besiegt zu haben.

kle/fab (dpa, afp, rtr)