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Rodlerin Natalie Geisenberger gewinnt Gold

Tobias Oelmaier mit sid, dpa
8. Februar 2022

Natalie Geisenberger feiert bei den Winterspielen in Peking den fünften Olympiasieg ihrer Karriere. Auch auf dem zweiten Rang landet eine deutsche Rodlerin.

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Peking | Olympische Winter Spiele 2022 - Natalie Geisenberger Rodeln
Mit der Nummer 1 auf Platz eins: Natalie GeisenbergerBild: Robert Michael/dpa-Zentralbild/picture alliance

Im Ziel riss Natalie Geisenberger die Arme nach oben, dann flossen die Freudentränen. Ganz souverän gewann die 34 Jahre deutsche Rodlerin den Einzelwettbewerb der Olympischen Winterspiele in Peking und triumphierte damit zum dritten Mal in Serie. "Es fühlt sich einfach großartig an. Ich bin so dankbar, dass ich eine weitere Goldmedaille habe", sagte Geisenberger, die im Mai 2020 erstmals Mutter geworden war. "Ich denke, es ist jetzt eine Familien-Goldmedaille."

Schon nach den ersten beiden Läufen hatte Geisenberger auf der schwierigen Eisbahn in Führung gelegen, im dritten Durchgang sogar einen neuen Bahnrekord aufgestellt. "Wir haben gestern so viele Stürze gesehen", sagte die Olympiasiegerin. "Ich hatte vier ziemlich gute Läufe. Ich war so konzentriert und motiviert auf dieser Strecke. Und jetzt bin ich froh, dass es vorbei ist."

Für die gebürtige Münchnerin war es bereits ihr fünftes olympisches Gold. Damit schloss Geisenberger nach Olympiasiegen zu Eisschnellläuferin Claudia Pechstein auf, der deutschen Rekord-Winterolympionikin.

Beijing | Olympia Winter 2022 | Natalie Geidenberger gewinnt die Goldmedaille
Zwei Deutsche auf dem Podium: Silber für Anna Berreiter (l.), Gold für Natalie Geisenberger (2.v.l.)Bild: Alex Pantling/Getty Images

Die Olympia-Debütantin Anna Berreiter sorgte für einen deutschen Doppelsieg. "Es ist einfach nur überwältigend, dass ich jetzt die Silberne in den Händen halten darf. Ich kann es noch nicht realisieren", sagte die 22-Jährige. Bronze holte die Russin Tatjana Ivanova. Weltmeisterin Julia Taubitz, die am Montag, in Führung liegend, durch einen Sturz alle Chancen eingebüßt hatte, wurde Siebte.

Drittes Olympia-Gold für Mayer

Matthias Mayer gewann die Goldmedaille im alpinen Super-G. Der 31-jährige Österreicher lag im Ziel 0,04 Sekunden vor dem Überraschungs-Zweiten Ryan Cochran-Siegle aus den USA. Bronze ging mit einem Rückstand von 0,42 Sekunden an den norwegischen Ski-Star Aleksander Aamodt Kilde. Für Mayer war es das dritte Olympia-Gold nach der Abfahrt in Sotschi 2014 und dem Super-G in Pyeongchang 2018. Der frisch gebackene Abfahrts-Olympiasieger Beat Feuz aus der Schweiz schied aus.

Olympische Spiele | Peking 2022 | Ski Alpin | Super-G | Matthias Mayer
Goldmedaillen im Vierjahres-Rhythmus: Österreichs Matthias Mayer siegt im Super GBild: Wolfgang Rattay/REUTERS

Die deutschen Starter schafften nach der Enttäuschung in der Abfahrt tags zuvor diesmal ein gutes Mannschaftsergebnis: Als Bester landete Romed Baumann auf Platz sieben. Einen Rang dahinter lag Andreas Sander. Simon Jocher fuhr auf den 13. Platz, Josef Ferstl beendete das Rennen als 18. Nicht an den Start gehen konnte Dominik Schwaiger. Er war am Montag in der Abfahrt gestürzt und hatte sich eine Verletzung am Unterarm zugezogen.

Biathleten im Einzel ohne Medaille

Auch im Biathlon-Einzel konnten die deutschen Männer nicht für eine weitere Medaille sorgen. Einen Tag nach dem Olympiasieg von Denise Herrmann war Benedikt Doll als Sechster Bester des deutschen Quartetts. Gold sicherte sich nach 20 Kilometern in Zhangjiakou auch mit zwei Schießfehlern der stark laufende Franzose Quentin Fillon Maillet. Silber ging an Anton Smolski aus Belarus vor Norwegens Star Johannes Thingnes Bö.

Doll unterliefen bei 20 Schüssen zwei Fehler, darunter einer beim letzten Stehendschießen. Dafür kassierte er zwei Strafminuten, büßte
alle Medaillenchancen ein und lag 1:07,1 Minuten hinter dem Sieger. Auf Rang sieben kam Roman Rees mit 1:21,6 Minuten Rückstand. Erik Lesser und Johannes Kühn waren nach zu vielen Schießfehlern frühzeitig ohne Chance.

Big-Air-Sieg für China

Jubel bei den Gastgebern: Eileen Gu holte im Big-Air-Wettbewerb im Ski-Freestyle den dritten Olympiasieg für China bei diesen Heimspielen. Die 18-jährige Gu ist die Tochter eines Amerikaners und einer in die USA eingewanderten Chinesin und startet seit 2019 für China. Mit ihrem dritten und letzten Sprung verdrängte Gu noch die bis dahin führende Französin Tess Ledeux auf den Silberrang in der erstmals bei Winterspielen ausgetragenen Disziplin. 

Olympische Spiele | Peking 2022 | Ski Freestyle | Big Air | Eileen Gu
Die gebürtige US-Amerikanerin Eileen Gu kommt mit dem Druck in ihrer Heimat gut zurecht und holt GoldBild: Matt Slocum/AP Photo/picture alliance

Bronze holte an ihrem 22. Geburtstag Mathilde Gremeau aus der Schweiz, die in der anderen Freestyle-Disziplin Slopestyle vor vier Jahren in Pyeongchang Silber gewonnen hatte. Die beste deutsche Ski-Freestylerin Aliah Delia Eichinger war in der Qualifikation als 18. ausgeschieden.

Enttäuschung bei deutschen Alpin-Boardern

Der alpine Snowboard-Riesenslalom endete mit Enttäuschungen für die deutschen Medaillenkandidaten: Ramona Hofmeister schied überraschend schon im Viertelfinale des Parallelwettbewerbs aus, Stefan Baumeister war schon in der Qualifikation als 18. gescheitert. Hofmeister hatte bei den Spielen 2018 Bronze gewonnen, Baumeister ist aktuell Führender im Gesamtweltcup.

Den Sieg bei den Frauen sicherte sich Multitalent Ester Ledecka, die ihren Titel aus dem Jahr 2018 verteidigte. In Pyeongchang hatte sie auch Gold im alpinen Super G gewonnen. Diesmal landete die Tschechin vor Daniele Ulbing aus Österreich und der Slowenin Gloria Kotnik. 

Bei den Männern setzte sich der Österreicher Benjamin Karl im Finale gegen Tim Mastnak aus Slowenien durch. Bronze holte der für Russland startende Viktor Wild.