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Patriarch Aleksij II. verhandelt in Estland über Rückgabe kirchlicher Objekte an das Moskauer Patriarchat

30. September 2003
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Moskau, 30.9.2003, INTERFAX, russ.

Der Patriarch von Moskau und ganz Russland Aleksij II., der zur Zeit in Estland weilt, hat die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass der bevorstehende Beitritt dieses Landes zur Europäischen Union es erlauben wird, die Bürgerrechte aller Bewohner Estlands zu wahren, darunter auch die der Gläubigen, die sich zum Moskauer Patriarchat zählen. (...)

Er sprach sich auch dafür aus, dass "Estland als Mitglied der Europäischen Union seine Bande mit Russland, der Ukraine, Weißrussland und Moldova und anderen Ländern, wo die größte Gemeinde des Moskauer Patriarchats lebt, nicht lockert, sondern weiter verstärkt".

Aleksij II. erinnerte daran, dass es estnischer Boden war, wo er geboren und aufgewachsen sei und wo er habe "frei seinem Glauben nachgehen können zu einer Zeit, da in der benachbarten Sowjetunion die atheistischen Machtorgane die Kirche blutig verfolgten".

Ein Mitglied der Delegation des Patriarchen, der Abgeordnete der russischen Staatsduma Leonid Sluzkij, sagte am Montagabend der Nachrichtenagentur Interfax, mit der estnischen Regierung werde über die Rückgabe der estnischen kirchlichen Gebäude an das Moskauer Patriarchat, die in den neunziger Jahren mit Hilfe der estnischen orthodoxen Kirche dem Patriarchat von Konstantinopel zur Nutzung übergeben worden sind, gesprochen.

Nach L. Sluzkijs Worten hat die estnische Regierung versprochen, bis Ende 2003 über die Rückgabe von vier kirchlichen Gebäuden zu entscheiden, die vom Patriarchat von Konstantinopel genutzt werden. "Die Rückgabe von 13 weiteren Objekten, über die der Staat verfügt, ist in spätestens einem Jahr zu erwarten", sagte der Abgeordnete. (TS)