1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
KriminalitätParaguay

Paraguay findet Rekordmenge Kokain - als Süßigkeit getarnt

17. Juli 2024

Präsident Santiago Peña bedauert nach der Entdeckung, dass sein Land zu einer wichtigen Drehscheibe des internationalen Drogenhandels geworden sei, obwohl es selbst kein Kokain produziere.

https://p.dw.com/p/4iPSM
Ein Agent der Anti-Drogen-Behörde Senad inspiziert mit Kokain gefüllte Zuckersäcke am Hafen von Asunción
Erfolgreiche Kokain-Razzia in ParaguayBild: Jorge Saenz/AP Photo/picture alliance

Paraguay  ist ein Schlag gegen die Drogenkriminalität gelungen: Ermittler konnten vier Tonnen Kokain mit einem Verkaufswert von 220 Millionen Euro im Hafen der Hauptstadt Asunción sicherstellen. Es ist die bislang größte Menge Kokain, die das südamerikanische Land in seiner Geschichte beschlagnahmt hat. 

Paraguay strategischer Knotenpunkt für Drogenhandel 

Doch im Gegensatz zu den Nachbarländern Kolumbien, Peru und Bolivien produziere Paraguay selbst kein Kokain, erklärte Präsident Santiago Peña. Es sei deshalb noch unklar, woher das Kokain des Fundes mit dem Codenamen "Operation Süßigkeit" stamme. Peña äußerte die Hoffnung, dass die jüngste Beschlagnahmung den Kokainhandel unterbinden und sein Land vor dem Drogenschmuggel besser schützen werde. 

"Das ist ein Signal an die organisierten Banden, Paraguay nicht als Transitland zu nutzen. Sie werden auf Behörden treffen, die entschlossen sind und koordiniert arbeiten. Sie werden nicht in der Lage sein, alle Kontrollen zu umgehen, die wir einführen", so Peña. 

Lieferung sollte nach Antwerpen gehen

Die Lieferung, getarnt in Zuckersäcken, war eigentlich für den europäischen Markt bestimmt. Dieser gilt neben den USA als größter Markt für Kokain aus den südamerikanischen Produktionsländern. 

Bewaffnete Agenten der Anti-Drogen-Behörde Senad bewachen hinter einem Flatterband mit dem Aufdruck "Vorsicht" den Rekordfund von vier Kilogramm Kokain
Der große Drogenfund wird von bewaffneten Sicherheitskräften bewachtBild: Jorge Saenz/AP Photo/picture alliance

Allerdings verlagere sich nach Einschätzung der deutschen Zollbehörden der Drogenschmuggel immer weiter von Nordamerika nach Europa, da mit dem Kokainhandel in Europa höhere Gewinne erzielt werden können. Im vergangenen Jahr wurden in Europas Häfen mehr als 300 Tonnen Kokain beschlagnahmt.

Auch in Deutschland hatte es zuletzt einen Rekordfund gegeben, zu dem deutsche Behörden erst kürzlich nähere Angaben machen konnten. Bei einer Beschlagnahmung in mehreren europäischen Häfen im vergangenen Jahr wurden über 35 Tonnen Kokain im Wert von 2,6 Milliarden Euro aus Ecuador gefunden. Das sei die bislang größte "Gesamtsicherstellungsmenge" von Kokain, die in einem von deutschen Behörden geführten Ermittlungsverfahren sichergestellt wurde, teilte das Zollkriminalamt Düsseldorf mit. 

pdo/kle (afp, dpa, ap)