Paraguay findet Rekordmenge Kokain - als Süßigkeit getarnt
17. Juli 2024Paraguay ist ein Schlag gegen die Drogenkriminalität gelungen: Ermittler konnten vier Tonnen Kokain mit einem Verkaufswert von 220 Millionen Euro im Hafen der Hauptstadt Asunción sicherstellen. Es ist die bislang größte Menge Kokain, die das südamerikanische Land in seiner Geschichte beschlagnahmt hat.
Paraguay strategischer Knotenpunkt für Drogenhandel
Doch im Gegensatz zu den Nachbarländern Kolumbien, Peru und Bolivien produziere Paraguay selbst kein Kokain, erklärte Präsident Santiago Peña. Es sei deshalb noch unklar, woher das Kokain des Fundes mit dem Codenamen "Operation Süßigkeit" stamme. Peña äußerte die Hoffnung, dass die jüngste Beschlagnahmung den Kokainhandel unterbinden und sein Land vor dem Drogenschmuggel besser schützen werde.
"Das ist ein Signal an die organisierten Banden, Paraguay nicht als Transitland zu nutzen. Sie werden auf Behörden treffen, die entschlossen sind und koordiniert arbeiten. Sie werden nicht in der Lage sein, alle Kontrollen zu umgehen, die wir einführen", so Peña.
Lieferung sollte nach Antwerpen gehen
Die Lieferung, getarnt in Zuckersäcken, war eigentlich für den europäischen Markt bestimmt. Dieser gilt neben den USA als größter Markt für Kokain aus den südamerikanischen Produktionsländern.
Allerdings verlagere sich nach Einschätzung der deutschen Zollbehörden der Drogenschmuggel immer weiter von Nordamerika nach Europa, da mit dem Kokainhandel in Europa höhere Gewinne erzielt werden können. Im vergangenen Jahr wurden in Europas Häfen mehr als 300 Tonnen Kokain beschlagnahmt.
Auch in Deutschland hatte es zuletzt einen Rekordfund gegeben, zu dem deutsche Behörden erst kürzlich nähere Angaben machen konnten. Bei einer Beschlagnahmung in mehreren europäischen Häfen im vergangenen Jahr wurden über 35 Tonnen Kokain im Wert von 2,6 Milliarden Euro aus Ecuador gefunden. Das sei die bislang größte "Gesamtsicherstellungsmenge" von Kokain, die in einem von deutschen Behörden geführten Ermittlungsverfahren sichergestellt wurde, teilte das Zollkriminalamt Düsseldorf mit.
pdo/kle (afp, dpa, ap)