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GlaubeMongolei

Papst Franziskus besucht die Mongolei

1. September 2023

Vier Tage in der Diaspora: Das am dünnsten besiedelte Land der Erde ist durch Buddhismus und Schamanismus geprägt. Der Papst will die katholische Gemeinschaft stärken, aber auch ein politisches Zeichen setzen.

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Papst im Rollstuhl reicht Besuchern die Hand
Der Papst bei seiner Ankunft in Ulan BatorBild: Vatican Media/Reuters

Papst Franziskus ist zu einem viertägigen Besuch in der Mongolei eingetroffen. Der 86-Jährige landete in einer Sondermaschine der italienischen Fluggesellschaft Ita in der Hauptstadt Ulan Bator. Das Oberhaupt der katholischen Kirche wurde von Außenministerin Batmunkh Battsetsegund empfangen. Eine junge Frau überreichte dem Pontifex einen Becher mit getrocknetem Joghurt, einer mongolischen Spezialität - eine in dem Land übliche Willkommensgeste.

Es ist der erste Besuch eines Papstes in dem flächenmäßig zweitgrößten Binnenstaat der Welt. Franziskus bleibt dort bis Montag. Am Samstag will er mit der mongolischen Staatsspitze zusammenkommen. Anschließend hält er eine öffentliche Ansprache und trifft Geistliche. Im Laufe des Besuchs steht ein interreligiöses Treffen an, an dem auch der Pfarrer der russisch-orthodoxen Kirche in Ulan Bator teilnehmen wird.

Ein Kardinal für 1500 Katholiken

In der Mongolei gibt es unter den mehr als drei Millionen Einwohnern nur knapp 1500 Katholiken und insgesamt 25 Priester. Doch die Mongolei ist auch Sitz eines Kardinals: Der 49-jährige Italiener Giorgio Marengo leitet seit 2020 die Apostolische Präfektur Ulan Bator. Die Hauptreligionen sind Buddhismus und Schamanismus.

Willkommensplakat für den Papst
Von den 3,4 Millionen Einwohnern der Mongolei bekennen sich nur knapp 1500 zum KatholizismusBild: Carlos Garcia Rawlins/Reuters

Die Papstreise steht daher auch im Zeichen des Dialogs zwischen den Religionen. Franziskus bezeichnete seine Reise als lang ersehnten Besuch im "Herzen Asiens", der es ihm ermögliche, eine "zahlenmäßig kleine, aber im Glauben lebendige und in der Nächstenliebe große Kirche zu umarmen". Während des Fluges pries er die Stille und Weite des am dünnsten besiedelten Landes der Erde, das rundum eingeschlossen zwischen Russland und China liegt.

Segenswunsch für Xi Jinping

Wie bei Auslandsreisen üblich, sandte der Papst Grußtelegramme an die Staatsoberhäupter aller Länder, deren Luftraum er durchquerte. Diesmal war auch Chinas Präsident Xi Jinping darunter. "Ich sichere Ihnen meine Gebete für das Wohlergehen der Nation zu und erbitte für Sie alle den göttlichen Segen von Einheit und Frieden", heißt es in dem Telegramm.

Papst im Gespräch mit der Außenministerin
Das Oberhaupt der katholischen Kirche wird von Außenministerin Batmunkh Battsetsegund empfangen.Bild: Vatican Media/Reuters

Zwischen Peking und dem Vatikan bestehen keine diplomatischen Beziehungen. Ein Streitpunkt ist die Rolle der chinesischen Führung bei der Ernennung von katholischen Bischöfen. Der Papstbesuch in der Mongolei zeige auch das Bemühen des Heiligen Stuhls, sich um Zentralasien zu kümmern und die Region nicht Russland oder China zu überlassen, sagte Michel Chambon, Experte für Katholizismus in Asien, der Nachrichtenagentur AFP.

Es ist eine von drei Apostolischen Reisen innerhalb von zwei Monaten: Anfang August nahm Franziskus am Weltjugendtag im portugiesischen Lissabon teil und Ende September reist er für zwei Tage nach Marseille in Frankreich. Seit Längerem kämpft er mit Gesundheitsproblemen. Wegen starker Knieschmerzen ist der Pontifex auf den Rollstuhl angewiesen. Im laufenden Jahr wurde er bereits zwei Mal im Krankenhaus behandelt, zunächst wegen einer Lungenentzündung; im Juni wurde er unter Vollnarkose am Darm operiert.

jj/fab (dpa, afp, kna)