Pakistans Militär räumt IS-Präsenz ein
1. September 2016Die Streitkräfte hätten beispielsweise geplante Anschläge auf ausländische Botschaften und auf den Flughafen von Islamabad vereitelt, betonte Armeesprecher Asim Bajwa (Artikelbild). Er bestritt aber, dass die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" hinter dem Selbstmordanschlag auf ein Krankenhaus in Quetta im vergangenen Monat gesteckt habe, bei dem 73 Menschen getötet worden waren.
Mehr als 300 Festnahmen
Laut Armeesprecher Bajwa wurden die wichtigsten Mitglieder der IS-Miliz in Pakistan inzwischen gefasst, darunter Drahtzieher Hafiz Umar und der oberste Kommandeur Ali Rehman. Insgesamt seien 309 IS-Anhänger festgenommen worden.
Die Aussagen von Bajwa stehen in deutlichem Widerspruch zu den bisherigen Erklärungen der pakistanischen Armeeführung, die zuvor stets Aktivitäten von IS-Kämpfern in Pakistan bestritten hatte.
Armeechef Raheel Sharif hatte vergangenes Jahr gesagt, das Militär werde es nicht erlauben, dass die IS-Organisation ins Land gelange. Nicht einmal "ein Schatten" des IS werde auf Pakistan fallen.
Bislang das Terrain von Taliban und Al-Kaida
In Pakistan und im Nachbarland Afghanistan sind seit Jahren die islamistischen Taliban aktiv, die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida zusammenarbeiten. Zuletzt hatte die IS-Organisation aber verstärkt versucht, in beiden Ländern Fuß zu fassen.
haz/cw (afp, rtr, ap)