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090608 EM Gruppe C

Andreas Ziemons9. Juni 2008

Wer in Gruppe C weiterkommen will, muss gegen Außenseiter Rumänien Punkte holen. Favorit Frankreich schaffte nur ein torloses Remis. Weltmeister Italien kassierte gegen die Niederlande sogar eine herbe 0:3-Niederlage.

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Franck Ribery wird von Cristian Chivu gefoult
Stolpert Frankreich über die Rumänen? Cristian Chivu attackiert Franck Ribery (AP Photo/Ivan Sekretarev)Bild: AP
Jubelnder rumänischer Fan mit Fahne
Gefühlter Sieg. Rumäniens Fans sind obenauf. (AP Photo/Michel Euler)Bild: AP

Vor 30.000 Zuschauern im Züricher Letzigrund zeigten die Franzosen, die ohne ihren angeschlagenen Stürmer-Star Thierry Henry und den verletzten Kapitän Patrick Viera angetreten waren, über weite Strecken des Spiels ihre technische Überlegenheit. Das Tor der tief stehenden und gut organisierten Rumänen geriet aber nur selten in Gefahr. Ein paar schöne Dribblings von Franck Ribery und vereinzelte Weitschüsse auf beiden Seiten, mehr brachte die erste halbe Stunde nicht an Höhepunkten. Erst in der 33. Minute hatte Nicolas Anelka die Führung für die Franzosen auf der Stirn, als er einen Kopfball knapp über die Querlatte setzte. Mit einem eher schwachen 0:0 gingen die Mannschaften in die Pause.


Nach dem Wechsel setzte Florent Malouda mit einem schönen Sololauf über die linke Seite in der 48. Minute ein frühes Zeichen. Sein Schuss streifte knapp über die Latte. In der 57. Minute scheiterte Karim Benzema mit einem Flachschuss am rumänischen Keeper Bogdan Lobont. Danach verflachte die Partie. Obwohl Frankreichs Trainer Raymond Domenech mit Gomis und Nasri noch einmal zwei frische Stürmer brachte, blieben die Angriffsbemühungen der Blauen bis zum Schlusspfiff erfolglos. Zu einfallslos, zu vorhersehbar und damit zu schwach, um die Rumänen, die das Spiel über 90 Minuten geschickt verschleppten, zu besiegen. Außenseiter Rumänien, der vor der EM in Gruppe C lediglich als Punktelieferant galt, schafft damit die erste Überraschung und fügt Frankreich einen empfindlichen Punktverlust zu. Die rumänischen Fans feierten das 0:0-Unentschieden wie einen Sieg.


Oranje setzt ein erstes Ausrufezeichen


Jubelnde niederländische Spieler umarmen sich.
Oranjes zeigen gute Frühform - Jubel nach dem 2:0 durch Wesley Sneijder(AP Photo/Dusan Vranic)Bild: AP

Die zweite Partie der Gruppe C war das erste Spitzenspiel dieser EM. Im Stade de Suisse, dem neuen Wankdorfstadion, in Bern sahen 30.000 Zuschauer die Paarung Italien gegen die Niederlande. Für den ersten Höhepunkt der ausgeglichenen und von Taktik geprägten Partie sorgte Ruud van Nistelrooy, der in der 19. Minute im Strafraum von Italiens Schlussmann Buffon ins Straucheln gebracht wurde aber fair weiterspielte, statt sich fallen zu lassen und einen berechtigten Elfmeter herauszuholen. Weiterhin 0:0. In der 26. Minute war es dann soweit. Van Nistelrooy staubte eine scharfe Hereingabe von Wesley Sneijder ab und traf zum 1:0. Kurios: van Nistelrooy stand eigentlich im Abseits, ein verletzt hinter dem Tor liegender Italiener hob aber das Abseits auf: 1:0 für die Niederlande. Danach taten die Oranjes das, was sie mit ihrem offensiven 4-3-3-System am besten können. Ein schön herausgespielter Konter brachte in der 31.Minute das 2:0 durch Sneijder.


In der zweiten Halbzeit zogen die Niederländer das Spiel in die Breite und lauerten weiter auf Konterchancen. Bei den Italienern brachte nach einer Stunde Altmeister Alessandro Del Piero als zweiter Stürmer mehr Schwung ins Spiel, aber Luca Toni und Fabio Grosso und Andrea Pirlo nutzen ihre hochkarätigen Chancen nicht. Zehn Minuten vor Schluss fiel die endgültige Entscheidung, als Giovanni van Bronckhorst einen weiteren niederländischen Konter erfolgreich per Kopf abschloss. Endstand 3:0 für die Niederlande, die sich in dieser Form in den engsten Kreis der EM-Favoriten gespielt haben. Verlierer Italien muss sich trotz der deftigen Niederlage, bei der die Defensive ohne den verletzten Kapitän Fabio Cannavaro alles andere als sattelfest wirkte, noch keine Sorgen machen. Denn bewältigen sie – anders als Frankreich – ihre Pflichtaufgabe gegen die Rumänen, ist das Viertelfinale wieder greifbar.