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Opposition legt Bangkok lahm

13. Januar 2014

Die Demonstranten in Thailand geben nicht auf: Sie wollen um jeden Preis den Rücktritt der Regierung. Wie lange hält Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra dem Druck der Straße noch stand?

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Proteste gegen Regierung in Thailand (foto: AP)
Bild: picture alliance/AP Photo

Regierungsgegner legen Bangkok lahm

Zehntausende Regierungsgegner haben große Teile der thailändischen Hauptstadt Bangkok lahmgelegt. Sie besetzten wichtige Kreuzungen und versuchten, den Verkehr in das Geschäftszentrum zu blockieren. In langen Protestzügen marschierten Demonstranten durch die großen Einfallstraßen, ihr Anführer Suthep Thaugsuban an der Spitze.

Mehr als 20.000 Polizisten und Soldaten sind im Einsatz. Die Anhänger der Opposition wollen mit ihrer Kampagne die Regierung endgültig zum Rücktritt zwingen. Sie werfen dem Clan von Regierungschefin Yingluck Shinawatra vor, die Staatsressourcen zu plündern.

Neue Eskalation in Bangkok: Demonstranten blockieren zentrale Verkehrsverbindungen (foto: reuters)
Neue Eskalation in Bangkok: Demonstranten blockieren zentrale VerkehrsverbindungenBild: Reuters

Suthep bildet mit seiner Bewegung "Demokratisches Reformkomitee des Volkes" (PDRC) die Speerspitze der seit November stattfindenden Demonstrationen in Bangkok. Die besetzten Kreuzungen sollen zu dauerhaften Schauplätzen des Widerstands werden. Es wurden Bühnen für ein Kulturprogramm aufgebaut. Außerdem solle es künftig täglich Märsche zu Regierungsgebäuden und Häusern von Ministern geben, erklärte ein PDCR-Sprecher. "Die Blockade Bangkoks wird enden, wenn Yingluck und ihre Minister zurücktreten", fügte er hinzu. "Wenn sich Menschen durch den Protest belästigt fühlen, sollen sie sich uns einfach anschließen."

Ausgestorbene Straßen

Viele Straßen waren am frühen Morgen wie ausgestorben. Zahlreiche Firmen hatten Angestellte aufgerufen, von zu Hause aus zu arbeiten. Andere verzichteten auf Busse, Taxis und Autos und kamen mit der Bahn in die Stadt. Die Betreiber setzten zahlreiche zusätzliche Züge ein.

Regierungschefin Yingluck Shinawatra (Foto: Reuters/Athit Perawongmetha)
Regierungschefin Yingluck ShinawatraBild: Reuters

Die Suthep-Anhänger fordern, dass die Regierung zurücktritt, die für den 2. Februar anberaumten Wahlen abgesagt werden und ein Rat aus nicht gewählten Technokraten bis auf weiteres die Regierungsgeschäfte übernimmt. Suthep gab sich in einem Interview mit der Zeitung "Nation" kompromisslos. Es gebe keine Verhandlungen mit der Regierung. Yingluck ließ mitteilen, sie habe die Opposition eingeladen, um über Vorschläge der Wahlkommission zu verhandeln. Darin ging es auch um eine Verschiebung der Abstimmung auf den 4. Mai.

Angst vor Bürgerkrieg

Seit Beginn der Proteste in November sind bereits acht Menschen ums Leben gekommen. Zuletzt war die Angst vor einem Bürgerkrieg im Land gewachsen.

Das Auswärtige Amt in Berlin rät Reisenden, Demonstrationen wie auch jegliche Menschenansammlungen im gesamten Bangkoker Stadtgebiet zu meiden.

gri/nis/sc (APE, dpa, rtre, afp)