Online-Start für Afro.Deutschland
27. März 2017Gerade sind die Internationalen Wochen gegen Rassismus mit großem Erfolg zu Ende gegangen. "Die Menschen spüren, dass sie etwas gegen Rassismus unternehmen müssen und dass sie dabei auch erfolgreich sein können", sagte Jürgen Micksch, Vorstand der Stiftung gegen Rassismus. Über 1700 Veranstaltungen hat die Stiftung koordiniert. Er bedankte sich auch bei der Deutschen Welle für ihr Engagement in den vergangenen zwei Wochen.
Aus dem Blickwinkel der Schwarzen
Was Menschen gegen Rassismus tun können, zeigt die DW-Dokumentation Afro.Deutschland, die jetzt bei DW-Online zu sehen ist. Der Film wurde auch in einigen deutschen Städten vorgestellt. "Es sollte ein schöner Film werden, aber wir wollten auch über die Gewalt sprechen", sagte Susanne Lenz-Gleißner bei der Präsentation in Berlin, die auch bei den afrodeutschen Zuschauern großen Zuspruch fand. Zusammen mit Jana Pareigis und Adama Ulrich führte Susanne Lenz-Gleißner Regie.
Der Film lässt ausschließlich schwarze Menschen zu Wort kommen, deren Heimat in Deutschland ist. Darunter der Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah, der Schauspieler Theodor Wonja Michael oder der Rapper Sammy Deluxe. Sie alle haben der TV-Moderatorin Jana Pareigis erzählt, wie sie Rassismus in Deutschland erleben und was sie selbst in ihrer Musik, ihrer Kunst oder im Gespräch dagegen tun.
Der Mythos vom "Weißen Land"
Tagtäglich ist Jana Pareigis selbst konfrontiert mit rassistischen Ansichten und Äußerungen. "In meiner Heimat werde ich ständig gefragt, wo ich herkomme. Hartnäckig hält sich der Mythos, Deutschland sei ein 'weißes' Land. Ungeachtet der Tatsache, dass längst mehr als ein Viertel der Bevölkerung einen sogenannten Migrationshintergrund hat", schreibt die Moderatorin über ihre eigenen Erfahrungen bei DW-Online.
Das Online-Projekt Afro.Deutschland stellt neben dem Film die einzelnen Projekte der Protagonisten gesondert vor und zeigt wie Sprache und Verhaltensweisen gegenüber Schwarzen ganz unbeabsichtigt rassistisch wirken können.
Die DW strahlt die Doku auf Deutsch und Englisch, Spanisch und Arabisch aus. Auch die Fernsehsender Phoenix und Arte haben den Film in ihrem Programm.