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Olympia-Party mit Nebentönen

9. Oktober 2015

Hamburg präsentiert feierlich seine Olympiabewerbung 2024. DOSB-Präsident Alfons Hörmann stellt ein gutes Zeugnis aus. Doch hinter den Kulissen gibt es offenbar Differenzen mit dem Bund über die Finanzierung.

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Deutschland, Modell des geplanten Olympiastadions
Bild: picture-alliance/dpa/A. Heimken

Auf der Bühne strahlten Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz und Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), um die Wette. Doch hinter der Kulisse des Hamburger Hafens zogen dunkle Wolken über der deutschen Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024 auf: Das Hamburger Finanzierungskonzept stößt beim Bund anscheinend auf Skepsis, eine Zerreißprobe droht. "Die Bundesregierung nimmt die von der Freien Hansestadt Hamburg veröffentlichen Zahlen zu den geplanten Kosten zur Kenntnis", teilte das Bundesinnenministerium auf Anfrage der Tageszeitung "Die Welt" mit. "Eine Einigung konnte bisher noch nicht erreicht werden, die Gespräche zwischen Bund und Hamburg laufen weiter."

Bund soll über sechs Milliarden Euro beisteuern

Scholz hatte am Donnerstag das Finanzkonzept für die geplanten Sommerspiele veröffentlicht. Es sieht Gesamtkosten von 11,2 Milliarden Euro vor. Abzüglich der zu erwartenden Einnahmen von 3,8 Millionen Euro würden auf den Steuerzahler rund 7,4 Milliarden Euro zukommen. Davon soll der Bund nach den Vorstellungen der Hansestadt 6,2 Milliarden Euro beisteuern, den Rest von 1,2 Milliarden Euro übernähme die Stadt Hamburg. "Die Welt" berichtet unter Berufung auf politische Kreise in Berlin über Widerstand gegen die Höhe der geplanten Bundeszuschüsse.

Bürgermeister Scholz, DOSB-Chef Hörmann, Innensenator Neumann. Foto: dpa-pa
Bürgermeister Scholz, DOSB-Chef Hörmann, Innensenator Neumann (v.l.)Bild: picture-alliance/dpa/A. Heimken

Hörmann: "Hamburg hat bisher keine Fehler gemacht"

Bürgermeister Scholz gab sich äußerlich gelassen. "Wir können nicht mehr beisteuern. Die Finanzkraft Hamburgs ist nicht unendlich groß", sagte der SPD-Politiker unter dem Beifall der Gäste: "Wir müssen uns mit dem Bund bis Februar nächsten Jahres verständigen." DOSB-Präsident Alfons Hörmann lobte die Hamburger Olympiabewerbung. Die Stadt habe bisher keine Fehler gemacht, sagte Hörmann: "Das ist schon ein sehr, sehr hoher Standard, den wir da erreicht haben." Zu einem möglichen Disput mit dem Bund äußerte sich der DOSB-Chef diplomatisch. "Uns ist allen bewusst, dass alle Ministerien und die gesamte Regierung im Moment einige Themen auf der Agenda haben, die auch sehr viel Zeit und Kraft binden", sagte Hörmann. "Da muss man einfach Verständnis dafür haben, dass das eine oder andere Gespräch und manche Prüfung nicht in der Geschwindigkeit ablaufen können."

Am 29. November entscheiden die Bürger Hamburgs und Kiels in einem Referendum über die Olympiakandidatur. In Kiel sollen 2024 die Segelwettbewerbe ausgetragen werden. Hamburg hat sich beim IOC neben Los Angeles, Paris, Rom und Budapest um die Sommerspiele beworben.

sn (dpa, sid)